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Bayern-Ei-Skandal Amtstierarzt wieder auf freiem Fuß

Der Haftbefehl gegen den Amtstierarzt des Landratsamts Straubing-Bogen ist außer Vollzug. Der Veterinär soll von einem Salmonellenbefund bei Bayern-Ei gewusst und das Unternehmen vor Kontrollen in der Betriebsstätte Niederharthausen gewarnt haben. Der Umweltausschuss des Landtags kommt im Januar zu einer Sondersitzung zusammen.

Stand: 21.12.2015 | Archiv

Bayern-Ei Skandal | Bild: Bayerischer Rundfunk

Der Beschuldigte wurde bereits am Freitag (18.12.15) aus der Untersuchungshaft entlassen und befindet sich damit wieder auf freiem Fuß, teilte die Staatsanwaltschaft Regensburg mit. Wie es weiter heißt, hatte der suspendierte Amtstierarzt bei einer mündlichen Haftprüfung Angaben zu Sache gemacht. Der Haftrichter hielt diese für ausreichend, um dem Haftgrund "Verdunkelungsgefahr" durch Auflagen zu begegnen.

Was dem Amtstierarzt vorgeworfen wird

Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Theo Ziegler soll es sich um 480 Lieferungen von möglicherweise verseuchten Eiern handeln, von denen der Veterinär vermutlich gewusst habe. Außerdem wird gegen den Mann ermittelt wegen des Verdachts der "Beihilfe zum vorsätzlichen Inverkehrbringen von gesundheitsschädlichen Lebensmitteln", der Behilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge in einem Fall sowie der Beihilfe zur Körperverletzung in 40 Fällen.

Damit werden dem Amtstierarzt weniger Fälle von Körperverletzung angelastet als dem ehemaligen Geschäftsführer von Bayern-Ei, der noch in Untersuchungshaft sitzt. Dies erklärt sich laut Staatsanwaltschaft daraus, dass nur die Fälle herangezogen wurden, die dem Bayern-Ei-Betrieb in Niederharthausen im Landkreis Straubing-Bogen zugeordnet werden können, für die der Beschuldigte in seiner Funktion als Amtstierarzt zuständig war.

Der Skandal

Das Unternehmen hatte im Jahr 2014 mit dem Salmonellen-Erreger verunreinigte Eier europaweit verkauft. Die kontaminierten Eier sollen für zahlreiche Erkrankungen und den Tod eines 94 Jahre alten Mannes verantwortlich sein. Das BR-Politikmagazin Kontrovers und die Süddeutsche Zeitung hatten den Bayern-Ei-Skandal im Mai 2015 aufgedeckt.

Opposition fordert Sondersitzung im Landtag

Auch die Politik beschäftigt sich weiter mit dem Fall. SPD und Grüne versuchen jetzt, den Druck auf die CSU zu erhöhen: Die beiden Oppositionsfraktionen einigten sich am Montag darauf, eine Sondersitzung des Umweltausschusses im Landtag einzuberufen. Der Ausschussvorsitzende Christian Magerl (Grüne) schlug als Termin die zweite Kalenderwoche des neuen Jahres vor. SPD und Grüne halten die Informationen, die sie zuletzt vom damaligen Umweltminister Marcel Huber (CSU) zu der Affäre bekommen haben, für unzureichend. Sie verlangen nun Einsicht in Original-Akten.


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Michl, Mittwoch, 23.Dezember 2015, 09:09 Uhr

1.

NAA Toll alle ahnungslos
auch bei dem skandal dass jeden monat katzen gestohlen werden sind alle ahnungslos...