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Mietgerichtstag in München Wohnst du noch, oder klagst du schon?

In München findet heute der 7. Mietgerichtstag statt. Streitigkeiten rund um Immobilien halten Gerichte auf Trab. In diesem Jahr geht es um die Nutzung von Gemeinschaftsflächen und - einrichtungen.

Von: Gabriel Wirth

Stand: 06.07.2016

Eine Mieterhöhung wird auf einem amtlichen Schreiben angekündigt | Bild: picture-alliance/dpa

Darüber informieren und diskutieren im Münchner Justizpalast rund 200 Rechtsanwälte, Richter, Vertreter von Hausverwaltungen und Mietervereine. Darf ein Kinderwagen oder ein Rollator im Treppenhaus abgestellt werden? Sie dürfen, wenn sie den Rettungsweg nicht behindern. Wie breit dieser sein muss, steht in der Bauordnung, in Bayern muss der Rettungsweg mindestens ein Meter breit sein. Um diese und ähnliche Fragen geht es beim Mietgerichtstag in München.

Ein weiteres Beispiel: Darf ein Mieter im Innenhof parken? Wenn es keinen Vertrag dazu gibt, muss die Fläche vom Vermieter allgemein zum Parken freigegeben werden. Wenn sich der Mieter daran nicht hält, kann man das Fahrzeug abschleppen lassen, meint Michael Drasdo aus Neus. Er ist seit 32 Jahren Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht und wird als einer der Experten auf dem Mietgerichtstag Rede und Antwort stehen.

Nebenkosten häufig Grund für Streit

Rechtsanwälten zufolge gibt es gerade bei Immobilien viele Streitigkeiten, weil viele Eigentümer und Mieter nicht gemeinschaftsfähig sind, wie sie sagen. Am häufigsten geht es dabei um die Abrechnungen der Neben- oder Gemeinschaftsausgaben, wie zum Beispiel für notwendige Sanierungen. Laut Anwalt Drasdo nehmen die Streitigkeiten zu, weil sich viele Menschen Immobilien kaufen, die sie sich gar nicht leisten können. Bei notwendigen Reparaturen käme es dann häufig zu finanziellen Engpässen und damit zu Auseinandersetzungen, die häufig vor Gericht landen.


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