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Tarifkonflikt Funkstille zwischen Lufthansa und Piloten

Seit 2012 läuft der Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und der Pilotenvereinigung Cockpit. 13 mal hat die Gewerkschaft schon gestreikt. Zuletzt gab es Gespräche, doch die erklärte die Gewerkschaft heute als ergebnislos beendet. Droht Passagieren jetzt ein neuer Ausstand?

Von: Birgit Harprath

Stand: 16.09.2016

Abfluganzeige mit gestrichenen Flügen neben einem Lufthansa-Logo | Bild: Reuters (RNSP)/Kai Pfaffenbach

Die nächsten zwei Wochen ziehen die Piloten sicher nicht die Streikweste an – das bestätigte Cockpit dem Bayerischen Rundfunk. Erst sollen die Mitglieder über die Gespräche informiert werden.

Die waren der Versuch, ein Gesamtpaket zu schnüren. Denn im Konflikt geht es schon lange nicht mehr nur um Einkommensprozente, die Altersversorgung oder einen Ausgleich für die Piloten, die wegen ihres Alters nicht mehr fliegen können oder wollen. Es geht auch um die Rettung des Konzerntarifvertrages. Denn seit die Lufthansa mit Eurowings im Billigsegment punkten will, droht der zum Auslaufmodell zu werden. Die Piloten dort werden zu niedrigeren Konditionen beschäftigt.

Und bei Eurowings Europe am Standort Wien darf Cockpit überhaupt nicht mehr antreten. Die Tarifarbeit dort müssen die Kollegen in Österreich erledigen. Alle die Problem zu lösen scheint nicht gelungen.

Letzter Streik von Gericht unterbrochen

Dabei signalisierte die Lufthansa heute gleich, man stehe nach wie vor zu Gesprächen bereit. Die wird es vielleicht auch geben – zu offenen Einzelthemen im Konzerntarif. Um aber streiken zu können, müssten beide Seiten sich ganz offiziell wieder zu Tarifverhandlungen treffen.

Denn eines hat Cockpit aus dem Konflikt gelernt: ein Ausstand muss rechtlich wasserdicht sein. Der letzte Streik wurde vom Gericht abgebrochen. Im Aufruf ging es damals auch um das Zukunftskonzept – das zu bestimmen aber sei Sache des Unternehmens. Es kann also dauern bis – wenn überhaupt - Flieger am Boden bleiben, weil die Piloten streiken.


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N. Schöttl, Samstag, 17.September 2016, 06:55 Uhr

1. ein Streik ist Blödsinn

Piloten zählen sicherlich nicht zu den Menschen, die wenig verdienen und solch ein Streik ist ein totaler Unsinn. Wenn man streikt, dann kann ein Unternehmen keine Gewinne erzielen und wenn keine Gewinne erwirtschaftet werden, dann kann ein Unternehmen den Mitarbeitern auch nur wenig geben. Im Grunde sind Streiks nur eine Selbstverletzung. Sinnvoll sind solche Streiks überhaupt nicht und auch nicht im Interesse der Kunden. Wer mit seiner Arbeit unzufrieden ist, der sollte sich eher mit Alternativen beschäftigen. Es wird ja niemand gezwungen, ein Pilot zu sein, wobei dies sicherlich viele Jungs- und Mädchen gerne wären.

Die CSU fordert derzeit ja eine Obergrenze. Damit die Unterschiede zwischen Arm und Reich nicht zu groß sind und um Spannungen in Unternehmen (Streiks, Arbeitsniederlegungen etc. ) zu reduzieren, sollte es daher eher eine Obergrenze für Gehälter geben. Ein Vorstand muss gewiss nicht etliche Millionen verdienen. Da ist dann das Verhältnis Mitarbeiter - Vorstand maßlos.