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Spaenle zum Münchner Konzertsaal "Es sind sehr ambitionierte Ziele"

Der geplanten Bau des neuen Münchner Konzerthauses nimmt Konturen an: Kunstminister Ludwig Spaenle sprach heute im Kunstausschuss des Bayerischen Landtags von "einem der spannendsten Projekte weltweit". Vermutlich wird der Bau etwa 300 Millionen Euro kosten. Von Nikolaus Neumaier

Von: Nikolaus Neumaier

Stand: 23.11.2016

aktuelle Nutzung des Geländes der Kultfabrik am Ostbahnhof | Bild: Bayerischer Rundfunk

Gerade erst wurde der Architektenwettbewerb für den neuen Konzertsaal gestartet. Unter den 35 Büros, die sich daran beteiligen, sind auch international renommierte Namen wie Frank Gehry aus Los Angelos, Henning Larsen, der die berühmte königliche Oper in Kopenhagen errichtete, oder die Erbauer der Hamburger Elbphilharmonie, Herzog & de Meuron.

"Das ist sicher eines der spannendsten Projekte weltweit, ein Konzerthaus dieser Dimension. Natürlich hat sowohl die ästhetische, die akustische Auslegung, aber natürlich auch die städtebauliche Situation einen großen Stellenwert."

Ludwig Spaenle, bayerischer Kunstminister

Münchner Konzertsaal nicht mit elbphilharmonie vergleichbar

Das neue Musikzentrum soll nicht provinziell wirken, wie es Skeptiker befürchten, weil es durch die Nähe zum Ostbahnhof und das verdichtete Areal nicht mit der spektakulären Elbphilharmonie in Hamburg konkurrieren könne. Muss es auch nicht, sagt dazu Michael Piazolo von den Freien Wählern:

"Ich glaube nicht, dass es in München provinziell wird. Man sollte es aber auch nicht mit der Elbphilharmonie direkt vergleichen. Die Verhältnisse sind andere."

Michael Piazolo, Freie Wähler

Akustik soll im Zentrum stehen

Einen zentralen Stellenwert hat die Akustik. Das ist nun die Herausforderung für die Architekten, die weltweit zwei bis fünf Top-Akustiker entsprechend einzubinden, erklärt der Kunstminister:

"Wir haben zunächst  einmal die Aufgabe, einen der besten Konzertsäle der Welt zu bauen. ich habe mir in Russland in Sankt Petersburg entsprechend vergleichbare Dinge wie den neuen Mariinski-Saal angesehen. Es sind schon sehr ambitionierte Ziele."

Ludwig Spaenle, bayerischer Kunstminister

Noch einmal überarbeitet wurde das Raumkonzept.  So wird der sogenannte kleine Saal für Kammermusik oder Clubveranstaltungen vergrößert.

"Es wird einen großen Saal mit etwa 1800 Plätzen beherbergen. Neu ist eine doch größere Auslegung des Kammermusiksaals mit etwa 600 Plätzen und auch ein werkstattähnliches Projekt mit etwa 200 Plätzen."

Ludwig Spaenle, bayerischer Kunstminister

Konzertsaal wird vermutlich rund 300 Millionen Euro kosten

Mitte nächsten Jahres soll entschieden werden, wer den Zuschlag zum Bau bekommt. Im Sommer 2018 könnte dann der erste Spatenstich gesetzt werden. Der Bau selbst dürfte vier bis fünf Jahre dauern. Dabei wollen die Landtagsabgeordneten als Geldgeber nicht nur Zaungäste sein, sondern etwa beim Wettbewerbsentscheid oder im Fachbeirat mitreden.

Das Konzerthaus wird auf Basis eines Erbbaurechts errichtet. Zu den Baukosten machte Ludwig Spaenle keine Angaben. Er sprach von einer dreistelligen Summe. In Ausschusskreisen war aber von etwa 300 Millionen Euro die Rede.  

Der Bayerische Rundfunk als Hauptnutzer wird sich 30 Jahre lang mit einer hochgerechneten Miete von insgesamt 65 Millionen Euro beteiligen.


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Neu-Ulmer, Mittwoch, 23.November 2016, 18:45 Uhr

1. Kosten

Kosten ohne Entwurf, aber Weltklasse soll es schon sein. Spänle sagte nichts zu den Kosten. Besser so, denn wenn es noch keine Entwürfe gibt, woher wissen dann die klugen Leute was dieser Weltklassekonzertsaal kostet?