9

Jahresbericht der bayerischen Kontrolleure (Fast) alle Lebensmittel in Ordnung

Die Zahl der beanstandeten Lebensmittel ist in Bayern weiter zurückgegangen und insgesamt sehr gering. Schlechte Nachrichten gibt's laut dem neuen Bericht des entsprechenden Landesamtes aber für Döner-Konsumenten. Die aktuellen Salmonelleneier- und Listerien-Skandale stehen nicht im Bericht für 2015.

Von: Rudolf Erhard

Stand: 05.07.2016

Hand hält einen in Papier gelegten Döner (Symbolbild). | Bild: picture-alliance/dpa/Gero Breloer

Die amtlichen Kontrolleure vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) beanstandeten 2015 lediglich 143 von 68.871 Proben wegen möglicher gesundheitlicher Risiken, also etwa wegen Salmonellen oder scharfen Fremdkörpern in Lebensmitteln. Das entspricht einem Anteil von 0,2 Prozent. Laut dem LGL-Bericht, der im Umweltausschuss des Landtags vorgestellt wurde, waren es 2015 noch einmal um 30 Fälle weniger als 2014.

94 Prozent der Dönerproben beanstandet

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass 90 Prozent von Biogemüse und Obst keine Pflanzenschutzrückstände aufweisen. Allerdings enthalten 15 Prozent der geprüften Brezen Aluminiumspuren. Und sogar 94 Prozent der Dönerproben wurden wegen unzulässiger Verwendung von Phosphaten beanstandet.

Grüne fordern intensivere Kontrollen

Die Gesamtzahl aller Beanstandungen, also auch wegen falscher Inhaltsstoffe oder Kennzeichnung, liegt bei 6,8 Prozent. Wenn noch stärker bei Lebensmitteln untersucht würde, käme wohl noch mehr heraus, mutmaßte daraufhin Rosi Steinberger, Verbraucherschutzsprecherin der Landtags-Grünen. Sie forderte, dass man einen stärkeren Schwerpunkt auf die Produkte lege, bei denen es tatsächlich zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen kann.

"Fleisch ist hier zu erwähnen, Wurstprodukte, aber auch Listerien und Salmonellen."

Rosi Steinberger

Sieber- und Bayern-Ei-Skandale nicht im Bericht

LGL-Präsident Andreas Zapf

Schlagzeilen hatten zuletzt Salmonelleneier aus Niederbayern und Listerien in Fleischprodukten gemacht. Doch diese Lebensmittelskandale stehen nicht im Jahresbericht 2015. Trotzdem nahm LGL-Präsident Andreas Zapf dazu Stellung: Der Listerienbefall bei der Firma Sieber sei für das LGL in der Vorsorge nicht zu erkennen gewesen und der kausale Zusammenhang zu Todesfällen noch nicht nachweisbar, so Zapf. Bei Bayern-Ei wiederum hätten von 357 Salmonellenfällen nur 35 auf die niederbayerischen Bayern-Ei-Betriebe zurückgeführt werden können.

SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn kritisierte im Zusammenhang mit dem Bayern-Ei-Skandal Versäumnisse in Bayern:

"Wenn diese Zustände abgestellt worden wären, wäre es nicht zu Infektionen gekommen."

Florian von Brunn


9