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B5 Interview der Woche zum Brexit Manfred Weber: "Austritt heißt Austritt"

Der Europapolitiker Manfred Weber warnt die Briten vor einem Ausscheiden aus der Europäischen Union. "Austritt heißt Austritt" und zwar mit allen Konsequenzen, so Weber im Interview der Woche auf B5 aktuell.

Von: Achim Wendler

Stand: 18.06.2016

Manfred Weber, EVP, im europäsischen Parlament | Bild: picture-alliance/dpa

Entweder, oder. Entweder in der EU bleiben oder Brexit, dazwischen sieht Manfred Weber nichts. Im B5-Interview der Woche stellt der CSU-Politiker und Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament die Briten vor die Entscheidung:

"Austritt heißt Austritt. Dann ist Schluss mit Rosinenpickerei."

Manfred Weber, EVP im Interview der Woche

Ausdrücklich warnt Weber vor falschen Versprechungen. Alle Brexit-Befürworter, die den Briten erklärten, im Fall eines Austritts bekämen sie "einen noch besseren Deal, die werden eines Besseren belehrt werden". Im Gegenteil, der EU-Parlamentarier erwartet, dass ein Austritt die Briten hart träfe, vor allem wirtschaftlich. Als Beispiel nennt Weber, der auch CSU-Vize ist, die Stadt London. Deren Interessen wären für ihn als Europapolitiker nach einem Brexit nicht mehr wichtig, sondern die Interessen der Finanzstandorte Paris und Frankfurt.

Pattsituation in Umfragen

In den britischen Umfragen liegen EU-Gegner und EU-Freunde gleichauf, mit zuletzt leichter Tendenz zugunsten der EU-Gegner. Einen Grund dafür sieht Manfred Weber in der Person David Cameron. Zwar kämpft der Premierminister jetzt für Europa, aber er habe sich jahrelang gegen Brüssel profiliert. "Das ist nicht glaubwürdig".


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Heribert Beckmann, Samstag, 18.Juni 2016, 09:23 Uhr

3. Austritt heißt Austritt

Das die Politiker wieder Wirbel machen ist doch klar. Lasst die Briten doch machen was sie wollen. Wenn sie Gehen dann gehen sie., und dürften erst in 10 Jahren wieder beitreten. Wenn sie merken das kein Geld mehr fließt werden sie sich in den Hintern beißen. Was würde passieren wenn Deutschland aus der EU austritt, dann wäre die EU definitiv kaputt und würde zerfallen. Genauso ist es wenn die EU sich genau an die Maastrichtverträge gehalten hätte, dann wäre das Dilemma mit Griechenland, Portugal usw. nicht passiert. Jeder EU Staat will Geld, das müsste beschnitten werden.

Artus, Samstag, 18.Juni 2016, 08:17 Uhr

2. brexit? Why not

Die Briten sollen die EU verlassen. Ständig nur meckern und Rosinenpickerei zu betreiben geht Nicht. Vermutlich wären die Nachteile für GB durch einen Austritt deutlich größer als für die Rest EU. Die Schotten wollen in der EU bleiben und werden es nochmal mit einer Abspaltung versuchen. Recht so. Auch dem Rest Europa muss vorgeführt werden, dass die EU Mitgliedschaft deutliche Vorteile hat. Den Politikern wie Cameron und Orban muss endlich (salopp ausgedrückt) das Maul gestopft werden. Wer ständig Ressentiments gegen die EU schürt um die Stimmung für eigene Zwecke aufzuheizen muss endlich einen Denkzettel erhalten.
Das gilt im übrigen auch für deutsche Politiker. Allen voran die der CSU. Vielleicht machen diese Damen und Herren mal eine Bilanz auf was ihnen die
EU bringt.
Alleine die Friedensdividende von über 70 Jahre Frieden ist nicht bezahlbar. Wir dürfen die EU nicht auf die Wirtschaftsthemen verkürzen. Vielleicht begreifen das die Populisten um Söder und Seehofer auch.

  • Antwort von EG-Befürworter, Samstag, 18.Juni, 20:22 Uhr

    @Artus: Bitte differenzieren, die EU hat im Grunde erst nach dem Fall des eisernen Vorhangs, und dem Vertrag von Lissabon zu existieren begonnen.
    Die friedliche Koexistenz der europäischen Völker ist also mehr der Zeit vor der EU, also EWG und EG, geschuldet.
    Heute hingegen haben sich die wirtschaftlichen Gräben zwischen den Nationen -auch dem Euro sei Dank-, immer mehr vertieft.
    Es kann nicht funktionieren, Gleiches gleich zu machen, was ungleich ist...
    Und letztendlich liegt es immer noch an den europäischen Völker, die sich nicht von ihren Regierungen für niedere Macht-Interessen haben instrumentalisieren lassen.

Hannes Brenner, Samstag, 18.Juni 2016, 06:42 Uhr

1. "Austritt heißt Austritt"

"Austritt heißt Austritt" ? Und wenn sie wieder eintreten wollen, bekommen sie zig Sonderrechte. Wer diesen ganzen Politikern noch glaubt, ist selber schuld.

  • Antwort von wm, Samstag, 18.Juni, 08:15 Uhr

    @Hannes Bremer
    Wenn sie wieder eintreten wollen...............winkt Brüssel mit (deutschem???)"Begrüßungsgeld."

  • Antwort von Truderinger, Samstag, 18.Juni, 09:08 Uhr

    Vorstellbar ist aber auch, dass sie danach geläutert sind und sich nie wieder erdreisten, Sonderlocken einzufordern.

  • Antwort von G.W., Samstag, 18.Juni, 12:11 Uhr

    "geläutert" und "erdreisten"....was sind denn das für arrogante Weisen?

    @Truderinger, das britische Volk hat eben Verstand genug, eine Volksabstimmung abzuwarten. Die Häme und die Wut auf die Briten ist völlig unnötig.
    Brexit, Schwexit, dann Frexit und dann Dexit ?

    Führen wir eben wieder die hübschen Balken ein und die bunten Uniformen der Zöllner und wählen einen König. :)