Regieren wird schwieriger

Kretschmann und AfD triumphieren Regieren wird schwieriger

Stand: 13.03.2016

Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann und seine Frau Gerlinde (l) stehen am 13.03.2016 auf dem Podium und nehmen nach den ersten Hochrechnungen den Beifall entgegen | Bild: dpa-Bildfunk/Daniel Maurer

Historischer Triumph für die Grünen in Baden-Württemberg, SPD-Ministerpräsidentin Dreyer kann in Rheinland-Pfalz weiterregieren und die AfD erringt in Sachsen-Anhalt 24 Prozent. Alle drei Länder stehen jetzt vor schwierigen Regierungsbildungen.

In Baden-Württemberg fahren die Grünen nach einen historischen Sieg ein und gehen mit mehr als 30 Prozent erstmals als stärkste Partei aus einer Landtagswahl hervor. Der fulminante Sieg stürzt die CDU (27 Prozent) ins Dekabel. Der grüne Ministerpräsident Kretschmann kann also weitermachen - aber nicht Grün-Rot. Denn die SPD bricht gleich um zehn Punkte ein und strandet unter 13 Prozent. Die AfD wird aus dem Stand heraus zweistellig und landet mit 15 Prozent noch vor der SPD. Die FDP reüssiert mit mehr als acht Prozent. Möglich sind nun Dreierbündnisse - oder Grün-Schwarz.

In Rheinland-Pfalz hat SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Duell mit CDU-Herausforderin Julia Klöckner für sich entschieden. Für Rot-Grün reicht es aber nicht. Die Grünen wurden auf 5,2 Prozent gestutzt. Die FDP zieht mit über sechs Prozent in den Landtag ein. Auch hier ist die tabuisierte AfD zweistellig und blockiert einfache Lager-Mehrheiten. Wahrscheinliche Konstellationen: Rot-Schwarz oder eine Ampel.

Aus dem Stand mehr als 24 Prozent für die AfD in Sachsen Anhalt. Dies und eine auf zehn Prozent eingebroche SPD sorgen dafür, dass Wahlsieger und CDU-Ministerpräsident Haseloff - seine Partei bekommt knapp 30 Prozent - nur eine Option hat: Schwarz-Rot-Grün. Vorausgesetzt, es bleibt dabei: Die CDU will nicht mit der geschwächten Linken (16 Prozent) koalieren - und niemand mit der AfD.