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Deutsche Wirtschaft nach dem Brexit Tempo kaum gedrosselt

Wie hat die deutsche Wirtschaft den Brexit verdaut? Offensichtlich ganz gut. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist nur leicht gesunken von 108,7 auf 108,3 Punkte - lediglich eine kleine Delle, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest. Die deutsche Wirtschaft sei sehr widerstandsfähig.

Von: Christine Bergmann

Stand: 25.07.2016

VW-Werk Wolfsburg | Bild: picture-alliance/dpa

Die gute Verfassung der Wirtschaft zeigt sich vor allem in der guten Beurteilung der aktuellen Lage. Die weiteren Aussichten wurden dagegen etwas pessimistischer eingeschätzt. Allerdings nicht überall.

"Die Aussichten haben sich vor allem in der Automobilindustrie verschlechtert. In der Bauindustrie sieht es aber ganz anders aus, da hat sich die Stimmung sogar verbessert. Insofern ist das ein gemischtes Bild."

Clemens Fuest, Präsident Münchner ifo-Institut

Der Brexit hat noch keine Konsequenzen

Dieses gemischte Bild läßt vermuten, dass sich hier die Brexit-Diskussionen niederschlagen. Von einem Austritt Großbritanniens ist die Binnenwirtschaft, zu der der Bau gehört, kaum betroffen.

Aber die Autoindustrie ist natürlich stark mit Großbritannien im Geschäft. Dennoch sieht der Präsident des ifo-Instituts keinen Anlass für Panik, denn noch sei ja nichts passiert.

"Der Austritt hat ja noch nicht stattgefunden. Also Handelsschranken sind noch nicht da, wir müssen abwarten wie die Verhandlungen laufen."

Clemens Fuest, Präsident des Münchner ifo-Instituts

Entscheidend wird sein, ob die Briten weiterhin am Binnenmarkt teilnehmen können. Aus der Sicht der Unternehmen wäre das natürlich die einfachste und beste Lösung.

Erleichterung bei den Volkswirten

Die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sorgt für Erleichterung unter den Ökonomen. Der Brexit hätte auch tiefere Bremsspuren hinterlassen können, so der Tenor unter den Volkswirten. Allerdings werde das Thema in den nächsten Monaten weiterhin für Unsicherheit sorgen. Auch die Terroranschläge könnten die Wirtschaft belasten, aber nur wenn es keine einmaligen Ereignisse bleiben.

"Aus der Vergangenheit wissen wir, dass Terroranschläge nur einen vorrübergehenden Effekt auf die Wirtschaft haben. Es wird dann schlimm, wenn Terror anhält und Regionen oder Staaten dauerhaft Terroranschlägen ausgesetzt sind."

Clemens Fuest, Präsident des Münchner ifo-Instituts


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unlogisch, Montag, 25.Juli 2016, 12:31 Uhr

1.

Ähm, der Brexit wurde zwar beschlossen, aber noch lange nicht umgesetzt. Es gelten weiterhin mit Großbritannien die EU-Verträge. Also was sollte sich bis jetzt geändert haben?

  • Antwort von Franz , Montag, 25.Juli, 13:04 Uhr

    Die Unternehmen, die etwas ändern wollen, werden nicht die Beschlüsse abwarten. Insofern ist das nicht unlogisch.
    Die Robustheit der deutschen Wirtschaft ist vielmehr erfreulich.

  • Antwort von unlogisch und Panikmache, Montag, 25.Juli, 20:22 Uhr

    @ Franz: Doch. Denn dort wo Gewinn gemacht wird, wird das bis zum letzten Tag gemacht, glauben sie mir.