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Drittes Pflegestärkungsgesetz Grundproblem bleibt

Heute berät der Gesundheitsausschuss des Bundestages über das dritte Pflegestärkungsgesetz. Die Bundesregierung will die Bedingungen in der Pflege verbessern. Kritiker sehen durch ein erneutes Gesetz das wirtschaftliche Grundproblem nicht gelöst.

Von: Nikolaus Nützel

Stand: 17.10.2016

Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt | Bild: dpa/KLaus Rose

Die Bundesregierung will Pflegekräfte von Bürokratie entlasten, sie will Angehörigen bessere Angebote zur Beratung machen. Sie will die Pflegeberufe attraktiver gestalten, Demenzkranke besser versorgen und allgemein mehr Geld in die Pflege stecken.

Grundproblem bleibt

Nach Ansicht des renommierten Münchner Pflegeexperten Claus Fussek sind das zwar alles Schritte in die richtige Richtung, ein Grundproblem bleibe aber ungelöst, kritisiert er:

Pflegeheime und auch Pflegedienste hätten - wirtschaftlich gesehen - gar kein Interesse daran, dass sich der Zustand der Pflegebedürftigen verbessert. Denn je mehr Unterstützung jemand braucht, desto mehr Geld fließt, stellt Fussek fest.

"Was fehlt, ist, dass der Systemfehler nach wie vor nicht behoben ist. Das heißt, Sie bekommen für schlechte Pflege weiterhin genauso viel wie für gute Pflege. Je schlechter Sie pflegen, desto mehr Geld bekommen Sie weiterhin in diesem System."

Claus Fussek, Münchner Pflegeexperte

System finanzieller Anreize

Der Pflege-Fachmann plädiert dafür, ein intelligentes System finanzieller Anreize zu schaffen.

Dieses soll Pflegedienste oder auch Heime wirtschaftlich belohnen, wenn sie dazu beitragen, dass sich der Zustand von Pflegebedürftigen nicht verschlechtert, sondern nach Möglichkeit verbessert.


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