Bisher können die Hersteller von den schlechten Arbeitsbedingungen bei ihren Lieferanten, zum Beispiel in Drittstaaten, profitieren und dabei Preisvorteile mitnehmen.

Fairer Preis für gute Bedingungen

Immer mehr Verbraucher entscheiden sich zum Teil für fair gehandelte Produkte, die bislang ein Nischendasein führen. Ein fairer Preis soll garantieren, dass alle an der Herstellung Beteiligten, mit ihrer Arbeit ein menschenwürdiges Leben führen können.

Einen echten Sprung nach vorn könnte Deutschland mit verbindlichen Regeln für Menschenrechte in der Lieferkette machen, wie sie nationale Aktionspläne in anderen EU-Ländern vorsehen. Damit können Unternehmen und Hersteller verpflichtet werden, auch bei ihren Zulieferern auf die Einhaltung von bestimmten Arbeitsbedingungen zu achten.

"Regeln sollen freiwillig umgesetzt werden"

Wie in Frankreich und Großbritannien sollte im Juni auch im Bundeskabinett ein deutscher Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet werden. Mehr als 20.000 Unterschriften wurden gesammelt von Organisationen wie dem Forum Freier Handel. Doch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist strikt dagegen, weil das die Exportwirtschaft belasten könnte. Auch Arbeitgeberverbände bestehen darauf, dass alle diese Regeln freiwillig bleiben.