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Geburtstag des IBM 5150 Pionier der Personal Computer

Mausgrau und klobig wirkte der erste PC, der für den Massenmarkt gefertigt war. Doch der IBM 5150, den der Vizepräsident des Unternehmens am 12. August 1981 vorstellte, verkaufte sich blendend und setzte Standards.

Von: Marcus Schuler

Stand: 12.08.2016

Am 12. August 1981 stellte IBM den ersten PC, den IBM Personal Computer 5150 vor (undatiertes Archivbild) | Bild: picture-alliance/dpa

Das Design des IBM 5150 war alles andere als bahnbrechend. Und auch die Präsentation durch IBM-Vizepräsident C.B. Rogers war wohl eher nüchtern. So wie sich der alt-ehrwürdige Elektronik-Konzern IBM, der bislang nur für Firmenkunden Großrechner gebaut hatte, selbst sah.

Rechner sollte günstig sein

Für den 5150 warf IBM sogar seine Firmenphilosophie über den Haufen - nämlich alle Komponenten selbst herzustellen. Der Rechner sollte vor allem günstig sein. Und das hatte einen Grund: Man wollte Firmen wie Commodore, Atari oder Apple den noch jungen Markt der Personal Computer nicht allein überlassen.

Die Rechenkapazität von damals war verglichen mit heute natürlich mini. Knapp 15 Schreibmaschinenseiten passten in den RAM, den Hauptspeicher. "Der Rechner verfügt über einen 16bit-Prozessor, er kann damit schneller rechnen als die derzeitigen 8bit-Modelle", sagte IBM-Vize Rogers, "und er verfügt über 256 Kilobyte Speicher, verglichen mit den zurzeit üblichen 64 Kilobyte."

Monitor leuchtete grün

Ein PC damals war ein Luxusgut: Die Grundkonfiguration kostete 1981 umgerechnet und nach heutiger Kaufkraft knapp 9.000 Euro. Ganz ohne Festplatte nur mit zwei 5 ¼ Zoll-Floppy-Disk-Laufwerken kam der PC daher. Der Monitor war monochrom und leuchtete grün. Man stellte ihn auf das schreibmaschinengroße Plastikgehäuse des Computers.

"Heute ist ein richtungsweisender Tag für unser Unternehmen. Ich bin überzeugt, dass wir einen Standard setzen."

IBM-Vize C.B Rogers bei der Präsentation des ersten PCs

Schneller Erfolg

Rogers sollte recht behalten: IBM hat damals genau das richtige Gefühl für den Markt bewiesen. Innerhalb von zwei Jahren verkaufte sich der PC eine dreiviertel Million mal. Deutlich mehr als Apple damals von seinem Apple II Rechner. IBM schrieb nicht nur Industrie-Geschichte, sondern setzte Standards: Denn unsere heutigen PCs basieren auf der Architektur von damals.

Dem Erfinder-Team von IBM im Jahr 1981 haben wir übrigens die Tasten-Kombination "Steuerung-Alt-Entfernen" zu verdanken. Bill Gates, der mit der nicht-exklusiven Lizenzierung seines Betriebssystem MS DOS an IBM den Grundpfeiler für Microsoft legte, hält diese bis heute erhaltene Tastenkombination im Nachhinein für einen Fehler, wie er 2013 scherzhaft auf einer Podiumsdiskiussion bemerkte: "Eigentlich wollten wir nur einen einzigen Knopf dafür haben. Es war ein Fehler."

IBM verliert Anschluss

So schnell wie der PC erfolgreich wurde, so schnell sank der Stern des Herstellers. Firmen wie Compaq kopierten die Systemarchitektur und holten sich ebenfalls die Lizenzrechte an MS DOS - dem Vorläufer von Windows. Ihre PCs waren billiger. IBM verlor immer mehr den Anschluss. 2005 verkaufte IBM schließlich seine PC-Sparte an den chinesischen Hersteller Lenovo.

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