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Interview mit Gerda Hasselfeldt Bringt die Eigenheim-Förderung Entlastung?

Die CSU will den Wohnungsmarkt durch eine neue Eigenheim-Förderung entlasten. CSU-Landesgruppenchefin Hasselfeldt sagte im B5-Interview der Woche, es gehe darum, besonders Familien beim Kauf oder beim Bau einer Immobilie zu unterstützen.

Von: Joachim Wendler

Stand: 09.07.2016

Gerda Hasselfeldt, CSU-Landesgruppenchefin im Bundestag | Bild: picture-alliance/dpa

Die Landesgruppe sei dazu „in intensiven Überlegungen“, äußerte sich Gerda Hasselfeldt. Die CSU-Politikerin reagiert damit auch auf das Scheitern eines Gesetzes, mit dem die große Koalition den Mietwohnungsbau steuerlich fördern wollte. Geplant war eine Sonderabschreibung für Bauherren von Mietwohnungen. Im Gesetzentwurf waren Steuerausfälle von zwei Milliarden Euro bis 2020 vorgesehen.

"Wir wollen keinen Luxusmietwohnungsbau fördern."

Bayerns SPD-Chef und Baustaatssekretär Florian Pronold

Mitte der Woche aber stoppte die SPD-Bundestagsfraktion das Vorhaben. Sie verlangte, die Mieten in geförderten Häusern zu begrenzen. Überdies wollte sie nur Baukosten von bis zu 2600 Euro pro Quadratmeter subventionieren. Zur Begründung sagt Bayerns SPD-Chef und Baustaatssekretär Florian Pronold: "Wir wollen keinen Luxusmietwohnungsbau fördern." Die Union hält diese Bedingungen für unsinnig. Sie verweist darauf, dass die Baukosten zumal in Ballungsräumen höher seien. „Dann macht eine steuerliche Förderung überhaupt keinen Sinn“, so Hasselfeldt. Sie warf der SPD im BR-Gespräch eine "Verweigerungshaltung" vor.

Hintergrund Wohnungsmangel

In Deutschland werden jedes Jahr hunderttausend Wohnungen zu wenig gebaut. Es herrscht weiterhin ein gravierender Wohnungsmangel. Lauf Bundesbauministerin Hendricks (SPD) müssten bis 2020 jedes Jahr 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen errichtet werden, um den steigenden Bedarf zu decken. 2015 wurden 247.700 Wohnungen fertiggestellt.


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Bernhard, Samstag, 09.Juli 2016, 18:46 Uhr

5. Das führt doch nur in mehr Privatinsolvenzen.

Und jetzt schenkt man es den Bürgern, die zu einem Großteil sowieso bauen würden.
Wer bei diesen niedrigen Zinsen nicht bauen kann, dem fehlen halt die Mittel.
Und ein Teil, der sich "nur" deswegen an das Eigenheim traut, wird sehr schnell Insolvent sein.
Hätte man besser vorher nachgedacht und die hohen Zinssätze wie laut Vertrag bestehen lassen, bei Bau sowie bei den Lebensversicherungen. Aber nein, der Staat erlaubt das absenken der Zinsen und nun haben viele, die mit dem Geld geplant haben, zu wenig.
Aber man wollte ja zuerst den Versicherungen den Vorteil trotz Verträge zuschanzen

wusch, Samstag, 09.Juli 2016, 14:12 Uhr

4. Mit welchem Recht

Eigehheimzulage finde ich al Sauerei.Mit welchen Recht wird dies gefördert mit Steuergeldern.

  • Antwort von Ida G., Sonntag, 10.Juli, 11:30 Uhr

    Man hat doch immer eine Wahl, oder? Übrigens - diese enormen Ausgaben zur Finanzierung eines Eigenheims braucht sich ja der allgemeine Mieter oder bekennende Großstädter nicht anzutun. Denn vor diesem von Ihnen als ungerecht betrachteten Steuervorteil kommt immer zuerst das Risiko des eigenen Ruins.

B. Miller, Samstag, 09.Juli 2016, 12:44 Uhr

3. Eigenheim-Förderung, die Zweite??

Unfassbar und empörend, dass die Politiker das Geld immer denjenigen in den Ar*** schieben, die sowieso schon genug davon haben. Wer sich ein Eigenheim leisten kann, braucht nicht auch noch Spenden vom Steuerzahler! Ich sehe nicht ein, die Häuser anderer mitzufinanzieren! Eine Schande ist das, dieses Thema jetzt nur aufgrund der Wohnungsnot wieder auf den Tisch zu bringen. Alles wegen einer jahrelangen falschen Wohnungsbau-Politik. Jetzt stehen 1,5 Millionen "Flüchtlinge" auf der Matte, die bald alle auf den Wohnungsmarkt drängen. Verfehlte Asylpolitik!
Es ist bzgl. der E-Autos auch nicht Aufgabe des Steuerzahlers, einer Automobilindustrie, die die Zeichen der Zeit ignoriert hat, ihr marktwirtschaftliches Versagen zu subventionieren. Wer kein E-Auto haben will, wird es sich auch nicht kaufen, wenn es subventioniert wird.
Und dann behaupten diese Politioten, das Volk seinicht fähig, über den Brexit eine kluge Entscheidung treffen zu können! Aber die da oben können das? Neeee!

  • Antwort von Gerold W., Sonntag, 10.Juli, 11:41 Uhr

    Was regen Sie sich denn auf? Die Steuern zahlen doch schon immer die, die (vielleicht Sie auch) zum mittleren bis höheren Einkommensklientel gehören. Die Verwendung des Geldes steht doch gar nicht in Ihrer oder unserer Hand! Der Staat verfuhr und verfährt damit nach Gutdünken. Mir ist lieber, man fördert davon den Wohnungsbau, als man unser Steuergeld in afrikanische Länder schickt, da dort nachweislich das meiste davon in Korruptions-Kanäle versickert! Aber das ist doch typisch - man gönnte den Landsleuten nichts, wirft es lieber mit vollen Händen sprichwörtlich "zum Fenster raus"...

jetzt reichts, Samstag, 09.Juli 2016, 09:02 Uhr

2. Eigenheimförderung

Auf dem Land wurden zur Zeit der Eigenheimförderung 100- tausende von Einfamilienhäusern "schwarz" gebaut, dazu hat man 10 Jahre die Förderung beziehen können. - Danach dann wurde sie abgeschafft und wir, die schön brav alles alleine stemmen, auch noch nicht vom absoluten Zinstief profitieren wegen Zinsbindung, sehen nun mit dem Ofenrohr ins Gebirge, denn nun will man sie wieder einführen. Was ist mir diesen Familien, die NICHTS bekommen haben?? Geht auf die Barrikaden Leute und laßt euch das nicht gefallen!!

  • Antwort von Franz, Samstag, 09.Juli, 10:57 Uhr

    Auf die Barrikaden, weil man keine Subventionen erhalten hat ? Ein wenig übertrieben.

  • Antwort von Ludwig H., Sonntag, 10.Juli, 11:44 Uhr

    "Schwarz" bauen kann man in einem Bürokratiestaat so gut wie nicht. Das ist doch Geschwätz - das jeder fundamentalen Grundlage entbehrt! Außerdem - man musste immer den Zweck angeben auf den Formularen.

Hannes F., Samstag, 09.Juli 2016, 08:56 Uhr

1. Eher nicht langfristig

Diese Eigenheimförderung gabs ja bis vor einigen Jahren schon mal. Damals wurde in meinem Bekanntenkreis auch tatsächlich etwas mehr gebaut. Ob jetzt ein Wohnungsproblem damit langfristig gelöst ist, bezweifle ich. In unserer Siedlung, die damals voll mit gleichaltrigen KIndern war, sitzen jetzt fast nur noch Eltern Mitte 40 bis Mitte 50 mit ein paar Restjugendlichen in fast leeren Einfamilienhäusern, die nicht "untervermietbar" sind und haben den Riesengarten als Klotz am Bein . Die älteren Kinder sind weg zu Studium, Arbeit,...
Meiner Meinung nach wäre das Wohnungsproblem eher zu lösen, wenn man mal über eine Nebenkostensenkung beim Verkauf nachdenken würde, z.B. bei den Steuern. Wer ein fertiges Haus kauft, zahlt sich durch die Wert- und Satzfestlegung bei Notarkosten, Steuern und ggf. noch Maklerkosten dumm und dämlich und das schreckt viele ab. Also muss der Verkaufspreis runter. Einige meiner Bekannten würden vielleicht gern verkaufen, aber derart draufzahlen wollen sie nicht.

  • Antwort von Mariechen, Samstag, 09.Juli, 11:17 Uhr

    Sehe ich genauso!
    Diese ganzen "ehemaligen Kinder" brauchen wieder viele dieser kleinen Wohnungen, für die übrig gebliebenen Eltern würde vielleicht auch eine kleinere reichen und manche Familien mit Kindern würden sich freuen, ein Haus auf dem Land mit Garten zu kriegen.
    Man müsste diesen Wechsel und eine gewisse "Fluktuation" erleichtern! Und diese Kaufnebenkosten schrecken nur ab.