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Unions-Klausur in Potsdam Ein bisschen Frieden im Brexit-Chaos

Der Brexit-Schock überlagert den monatelangen Streit zwischen CDU und CSU. Jetzt bindet die EU-Krise die Schwestern enger zusammen.

Von: Achim Wendler

Stand: 25.06.2016

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU, l) unterhält sich am 24.06.2016 kurz vor Beginn einer Klausur der Spitzen von CDU und CSU in einem Tagungsgebäude auf der Halbinsel Hermannswerder in Potsdam (Brandenburg) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).  | Bild: dpa-Bildfunk/Ralf Hirschberger

Kameradschaftlich und gut sei die Stimmung, sagen Teilnehmer, laut CDU-Generalsekretär Tauber "konstruktiv". Beim Essen gestern Abend, im Garten des Hotels, hätten sich Politiker von CDU und CSU gut vermischt - auch das wird von den Pressesprechern hier als Signal ausgegeben dafür, dass der Ärger der vergangenen Monate vergessen ist.

Hauptthema Brexit

Stundenlang hatten die Unionspolitiker gestern über Europa gesprochen, durch die Brexit-Entscheidung länger als vorgesehen. CDU und CSU sind sich einig, sie müssten jetzt zusammen an der Zukunft der EU arbeiten. Allerdings wurde auch festgehalten: Beim Thema Volksentscheid über europäische Fragen gehen die Meinungen auseinander - die CSU ist eher dafür, die CDU dagegen.

Weitere "Zukunftsthemen"

Heute nun weitere "Zukunftsthemen": Terrorbekämpfung, Wettbewerb, Zusammenhalt der Gesellschaft - alles recht allgemein gehalten, und Beschlüsse soll es nicht geben, auch keine Papiere - gute Voraussetzungen also, um Einigkeit zu demonstrieren. Und: Das Streitthema Obergrenze für Flücthlinge ist inzwischen sowas wie ein Tabu - CDU und CSU klammern es aus, wissend, dass sie da nicht zusammenkommen.


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