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Bundesverkehrswegeplan Bund Naturschutz: "Es fließt zu viel in Beton"

Der Bund Naturschutz in Bayern und mehrere Aktionsgruppen wollen heute auf die ihrer Meinung nach unzureichende Berücksichtigung von Alternativvorschlägen bei den Projekten des neuen Bundesverkehrswegeplans hinweisen. Der neue Rahmenplan soll am 2. Dezember vom Bundestag beschlossen werden.

Von: Nikolaus Neumaier

Stand: 03.11.2016

Illu: verschiedene Autobahnen auf Beton | Bild: colourbox.com; Montage: BR

"Es fließt zu viel in Beton", sagt Thomas Frey vom Bund Naturschutz in Bayern und kritisiert, dass beim Bürgerdialog zu den Bauvorhaben des neuen Bundesverkehrswegeplans die von Umweltschutzgruppen vorgeschlagenen Alternativen nicht geprüft wurden. Als Beispiel nennt Frey die Nordumfahrung von Passau, die Westumfahrung von Würzburg auf der Bundesstraße 26 oder die Augsburger Osttangente, die durch die Lechauen gebaut werden soll.

BN kritisiert A8-Ausbau

Bei vielen Projekten einer Ortsumfahrung hält der Bund Naturschutz statt eines Neubaus verkehrsberuhigende Maßnahmen oder den Ausbau innerörtlicher Straßen für völlig ausreichend. Als Beispiele werden die Bundesstraße B16 bei Tapfheim, Höchstädt und Ichenhausen in Schwaben oder die geplante Umfahrung von Dinkelsbühl im Landkreis Ansbach genannt. Der Bund Naturschutz hält auch den Ausbau der Autobahn A8 Richtung Salzburg für überdimensioniert und plädiert dafür, nur den Standstreifen zur Nutzung für den rollenden Verkehr zu ertüchtigen.

Beschwerde bei der EU-Kommission

Vor Kurzem hat der Naturschutzverband auf Bundesebene wegen des Beteiligungsverfahrens auch Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht, weil Deutschland gegen die elementaren Beteiligungsrechte verstoßen habe. Die Hauptkritik: Von den 1.300 Straßenbauprojekten in Deutschland seien die EU-Vorgaben zur strategischen Umweltprüfung nicht angewendet und die Alternativen nicht geprüft worden.


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N. Schöttl, Donnerstag, 03.November 2016, 07:51 Uhr

1. Beton ohne Ende

Die Kritik des Bundes für Naturschutzes kann ich nur bestätigen. Beispiel der Kreisverkehr im Landsberger Osten an der A96 Richtung München. Dort wird der Kreisverkehr ungelogen jedes Jahr neu geteert. Mal hat man nur 1 Spur, dann erweitert man den auf 2 Spuren, dann streicht man die Striche der 2. Spur wieder durch, dann teert man ihn zwischen drinnen einfach mal wieder neu - wegen der Optik etc. pp. - Gefühlt wurden da schon etliche Millionen zum Fenster hinaus geworfen. Bin mal gespannt, wann dort die ersten Diamanten im Asphalt erscheinen. Offensichtlich schwimmt die Stadt Landsberg am Lech im Geld.

  • Antwort von Mickel, Donnerstag, 03.November, 08:57 Uhr

    Dieser Kreisverkehr hatte immer nur eine Spur, er ist nur sehr breit ausgelegt weil direkt davon die Autobahnab- und zufahrt abgeht und große LKWs genug Platz haben um rum zu kommen, bloss durch die breite haben manche gemeint das hier ja 2 Autos nebeneinander passen was für Unfälle gesorgt hat deswegen kamen die Striche hinzu.

  • Antwort von a, Donnerstag, 03.November, 09:18 Uhr

    Da haben aber die Kommentatoren Schöttl und Mickel den Artikel nicht kapiert. Es ist nicht das Neuteeren von vorhandenen Straßen im Fokus, sondern der ungehemmte Neubau oder Verbreiterungen usw. Es ist einfach dumm, wenn Politiker auf der Suche nach Platz für Straßen anscheinend einfach ein Luftbild nehmen, schauen wo es noch grün ist und dann genau da die neue Umgehungsstraße hinbauen wollen.

  • Antwort von Mickel, Donnerstag, 03.November, 10:55 Uhr

    Ich habe nur auf den Kommentar von Fr. Schöttel reagiert, aber sie haben recht das dieser mit dem Artikel nicht wirklich was zu tun hat, mir ging es nur darum die Aussagen zu entkräften.

  • Antwort von N. Schöttl, Donnerstag, 03.November, 12:27 Uhr

    @Mickel
    Der Kreisverkehr hatte zu Beginn nur 1 Spur und nicht so wie Sie es schreiben nur 1 sehr breite Spur, die fälschlicherweise als 2. Spur ausgelegt wurde. Davon abgesehen steht oben in der Überschrift: "Es fließt zu viel in Beton" und dies ist dort an dem Kreisverkehr im Landsberger Osten ganz offensichtlich der Fall. Dort haut die Stadt Landsberg am Lech das Geld mit aller Gewalt zum Fenster hinaus. Doch vielleicht sollte ich Ihnen einfach mal ein paar Bilder schicken, wie jährlich der Kreiverkehr neu geteert wird. Mal Straßenbau mit Schnee, dann Straßenbau im Sommer ohne Schnee etc. pp.

  • Antwort von Mickel, Donnerstag, 03.November, 15:14 Uhr

    Ich kenne besagten Kreisverkehr seit es ihn gibt und er hatte immer nur eine Spur, eine zweite Spur würde eine Trennlinie zwischen beiden Spuren voraussetzen und diese gab es nie soweit ich mir erinnern kann.

    Das dort des öfteren neu geteert wird habe ich auch nicht angezweifelt oder?

  • Antwort von N. Schöttl, Dienstag, 08.November, 08:14 Uhr

    @Mickel
    Dann haben Sie das mit der 2. Spur wohl verschlafen? Sowohl von der Autobahn in Richtung München kommend, als auch von der Stadt auswärts konnte man eine Weile zweispurig in den Kreisverkehr fahren, der dafür natürlich viel zu klein ist. Nicht verwunderlich wurde dann einfach die 2. Spur wieder durchgestrichen und weil durchschimmernde Linien optisch nun mal nicht gut wirken, hat man dann nur wenige Zeit später ihn erneut geteert. Und weil es so viel Spaß macht, einen Kreisverkehr zu teeren, kurzerhand ein Jahr später erneut. So geht dies nun schon seit Jahren so. Jährlich eine neue Teerschicht. Mittlerweile habe ich jedoch das Zählen aufgehört, da der Kreisverkehr eh ständig erneuert wird. Für das Geld, welches dort schon versenkt wurde, hätte man sicherlich schon ein Schloss bauen können. Wie gesagt, es fehlen nur noch die Diamanten im dem Asphalt. Wundern würde es mich nicht.