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Blick hinters Stempelkarussell Wie viele Staatsdiener sitzen in deutschen Amtsstuben?

Die Beamten tun ihre Pflicht – ob aber immer zur Zufriedenheit der Bürger? Der deutsche Beamtenbund stellt heute in Berlin Ergebnisse seiner aktuellen Umfrage vor. Dabei sind bei weitem nicht alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst verbeamtet.

Von: Birgit Harprath

Stand: 23.08.2016

Eine Mitarbeiterin eines Landratsamts sitzt telefonierend hinter zahlreichen Akten und Stempeln an ihrem Arbeitsplatz | Bild: picture-alliance/dpa/Armin Weigel

Rund 4,6 Millionen Beschäftigte stehen auf den Gehaltslisten von Bund, Ländern, Kommunen und den Sozialversicherungen – aber nur 40 Prozent von ihnen würden auf die Frage nach dem Beamtenstatus mit einem "ja" antworten. Dabei ist ihr Anteil ungleich verteilt: Während bei den Ländern schon allein durch Lehrer und Polizeikräfte mehr als jeder zweite Beschäftigte verbeamtet ist, ist es bei den Kommunen nur etwas mehr als jeder Zehnte.

Weniger Staatsdiener durch weniger Neu-Verbeamtungen

Dass im öffentlichen Dienst in den letzten Jahren gespart und damit Personal abgebaut wurde, lässt sich auch an der Zahl der Staatsdiener ablesen. Allerdings sank sie weniger als die der Angestellten. Immerhin genießen Beamte das Privileg der Beschäftigung auf Lebenszeit. Weniger Staatsdiener in den Amtsstuben, das geht in der Regel nur durch weniger neue Verbeamtungen. So sind einige Bundesländer dazu übergegangen, immer mehr Lehrkräften einen Arbeitsvertrag zu geben. Nordrhein-Westfalen hat davon am meisten Gebrauch gemacht – Bayern eher weniger.

Privatisierungen der 90er-Jahre wirkten sich massiv auf Staatsbeamte aus

Auf einen Schlag sank die Zahl der Beamten beim Staat Mitte der 90er-Jahre. Post, Postbank, Telekom und die Bahn wurden privatisiert. Ihren Status behielten die Betroffenen zwar- sie sind seitdem aber den teils an der Börse gehandelten Unternehmen zu Diensten. Möglich gemacht haben das damals eigene Gesetze.

In die umgekehrte Richtung ändern dürfte sich die Statistik durch das neue Sicherheitskonzept. 15.000 Polizeikräfte sind zusätzlich geplant – sie alle müssen den Amtseid leisten.


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Zynicus, Dienstag, 23.August 2016, 14:32 Uhr

6. Öffentlicher Dienst

Ich selbst habe mich von den Mitarbeitern des öffentlichen Diensts, sei es Beamte oder Angestellte, in 99 % aller Fälle gut behandelt gefühlt; beim restlichen 1 % war es vielleicht anders (aber es soll ja auch unfreundliche Verkäufer oder Handwerker geben und die Leute in Ämtern haben auch manchmal einen "schlechten Tag").
Drei Tipps:
1. Freundlichkeit und Höflichkeit wird meist erwidert.
2. Glaube nicht, dass der Mann/die Frau hinter dem Tresen nur für dein Anliegen arbeiten - die haben auch noch andere Vorgänge zu bearbeiten.
3. Hoffe nicht, mit deinem Anliegen immer Gehör zu finden - der Sachbearbeiter/die Sachbearbeiterin kann nicht nach Gutsherrenart entscheiden, sondern muss sich an feste Vorgaben halten, für die er/sie nicht kann.

Klaus Rohde, Dienstag, 23.August 2016, 14:29 Uhr

5. Hat auch Nachteile im Alltag

Lokführer-Streiks waren bis zur Privatisierung der Bahn undenkbar. Irgendeine Infrastruktur sollte aufrechterhalten werden, damit hat man insgesamt gute Erfahrungen gemacht.

wm, Dienstag, 23.August 2016, 12:58 Uhr

4. Meine gesammelten Erfahrungen ....

,,,mit Staatsbediensteten in den Ämtern:

Schnecken sind schneller!!!!

"Wer fix ist ,ist bald fertig.Oder fix und fertig!"

Schmidt , Dienstag, 23.August 2016, 11:44 Uhr

3. Beamte

Wenn man versucht im öffentlichen Dienst durch gute Leistung vielleicht höher gruppiert zu werden hat man keine Chance wenn man in der Endstufe ist aber nur als Angestellter ein Beamter wird beurteilt und hat andere Möglichkeiten. Die Strukturen sind veraltet. In vielen Behörden braucht man keine Beamte. Spreche aus Erfahrung bin selbst im öffentlichen Dienst als Angestellte. Es wird hier auch gespart vor allem bei den Angestellten.

  • Antwort von A13, Dienstag, 23.August, 12:03 Uhr

    Man braucht als Angestellter auch eine geringere Qualifikation. Ist schon ein Unterschied, ob man z.B. im gehobenen Dienst Klausuren in acht vorher nicht bekannten Prüfungsfächern schreibt oder ein bisserl mulitple-choice markieren muss.
    Bzw. warum sind Sie nicht Beamter geworden, wenn es Angestellten offenbar so mies geht?

  • Antwort von Schmidt , Dienstag, 23.August, 15:11 Uhr

    ("...") so kann nur jemand reden der in dieser Gehaltsgruppe ist. So etwas habe ich schon oft genug gehört für mich nicht mehr nötig darauf einzugehen. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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byuri, Dienstag, 23.August 2016, 10:37 Uhr

2. beamte

Wir brauchen doch eigentlich nur Beamte für die Sicherheit und die Finanzämter. Aber keinesfalls im Bundestag oder den Landtagen und Ähnliches