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Kabinettsklausur am Tegernsee Auftakt mit Sicherheitsdebatte

Besserer Schutz für Polizeibeamte, Aufstockung des Personals: Zum Auftakt der fünftägigen Kabinettsklausur der bayerischen Staatsregierung in St. Quirin am Tegernsee steht die innere Sicherheit im Mittelpunkt - insbesondere nach den Ereignissen der letzten Tage.

Von: Nikolaus Neumaier

Stand: 26.07.2016

Polizeibeamter in Schutzkleidung | Bild: pa/dpa/Fredrik von Erichsen

Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will sich bei der Klausur viel Zeit nehmen, um die Personalausstattung bei Polizei, Verfassungsschutz und Justiz sowie die finanzielle Ausstattung im nächsten Doppelhaushalt zu verbessern. Seehofer hatte schon nach der Amoktat vom Wochenende den Schwerpunkt der Klausur ganz klar auf die Frage der Sicherheit der Bürger durch den Staat gesetzt. Es geht um die Frage: "Was können wir noch tun, um die Arbeit unserer Sicherheitsbehörden noch zu optimieren." Der Ministerpräsident begründete dies mit einem Bedürfnis der Bevölkerung nach einer starken Präsenz der Sicherheitskräfte. "Wir werden über die Ausrüstung der Sicherheitskräfte zu reden haben und wir werden natürlich über die Finanzausstattung zu reden haben", so Seehofer.

Hunderte neue Polizeistellen gefordert

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte bereits deutlich mehr Personal. So sollen neben den 300 neuen Polizeistellen, die nach den Anschlägen in Paris beschlossen wurden, noch einmal mehrere Hundert hinzukommen. Die Rede ist von mindestens 500 zusätzlichen Polizei- und 2.000 neuen Ausbildungsstellen. Auch der Verfassungsschutz soll aufgestockt werden. Der Innenminister forderte außerdem mehr Schutzkleidung mit ballistischen Helmen und einer Panzerung, die auch Maschinengewehren standhält, sowie Panzerfahrzeuge.

Die Staatsregierung will zudem ihre Position nach einem Einsatz von Bundeswehr-Spezialkräften unterstreichen. Aus der CSU-Landtagsfraktion heißt es dazu, es gebe keinen Grund, vorhandene Profikapazitäten nicht zu nutzen. Hier gibt es auch Forderungen der Polizei, den Zugriff auf Telekommunikations- und Internetverbindungsdaten zu erleichtern.


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Endsechziger, Dienstag, 26.Juli 2016, 15:56 Uhr

2. Wenn das Chaos die Oberhand gewinnt, kommt nix Gutes nach.

Tja Herr Seehofer, genau das waren ja die Befürchtungen der Kritiker der ungebremsten Asylantenaufnahme im vergangenen Jahr, "dass wir nicht wissen, welche Leute ins Land kommen"! Aber was für böse Reaktionen kamen da - von den Medien, von den links-grünen Sozialromantikern und der Gutmenschenprominen. Was mussten die Pegida-Demonstranten kübelweise Häme über sich ergießen lassen, verbale, ja sogar tätliche, Attacken von den linksextrem organisierten Gegendemonstranten! Es wurden montags in Dresden ältere Leute als Nazis bedroht, sogar einige zusammengeschlagen und Autos abgefackelt mit auswärtigen Kennzeichen. Von Wut bis zum offenen Hass gipfelten bei den Willkommensjublern die Rufe gegen Pegida und AfD. Es erzählten mir Bekannte, die hätten sogar Angst gehabt, mal montags nach der Demo in Dresden von der Antifa gelyncht zu werden. Und wofür?

Bernhard, Dienstag, 26.Juli 2016, 08:13 Uhr

1. Schwachstelle Personalstellen

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte bereits deutlich mehr Personal.
Das gleiche fordert schon seit Jahren die Polizeigewerkschaft und viele andere Gruppen.
Die 300 geplanten und 500 Neuen Stellen sind gerade der Ersatz für die, die in den Ruhestand gehen.
Auch in der Psychiatrie ist der Stellenplan in etwa "18 Kranke ein Arzt".
Dazu 4 x im Monat 24 Stunden Dienst.
Außer Formulare ausfüllen bleibt da keine Zeit mehr für Hilfe.
Und beide Attentäter waren in Behandlung!