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Sicherheit auf dem Oktoberfest "Zäune kann ich mir nur schwer vorstellen"

Wie soll angesichts der insgesamt in Europa gestiegenen Terrorgefahr künftig die Sicherheit auf dem Oktoberfest gewährleistet werden? Jedenfalls nicht mit Zäunen, sagt Münchens scheidender Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle im B5 Interview der Woche.

Von: Tim Aßmann

Stand: 25.06.2016

Dr. Wilfried Blume-Beyerle, Kreisverwaltungsreferent in München. | Bild: Süddeutsche Zeitung Photo/Catherina Hess

Der Münchner Stadtrat will im kommenden Monat ein neues Sicherheitskonzept für das größte Volkfest der Welt beschließen. Das Thema wurde schon zweimal verschoben. Die Details des Konzepts sind umstritten. Diskutiert werden unter anderem verschärfte Zugangskontrollen, stärkere Überprüfungen von Taschen sowie Rucksäcken und sogar Zäune.

"Fest der Lebensfreude"

Blume-Beyerle ist gegen Zäune auf der Wiesn. Das Oktoberfest sei ein Fest der Lebensfreude, betont der Kreisverwaltungsreferent. Eine Einzäunung des Festgeländes könne er sich nur sehr schwer vorstellen.

"Ich bin bei dem Thema Zaun ausgesprochen skeptisch. Das ist ein Volksfest. Das ist ein Fest der Lebensfreude. Das ist ein Fest, wo Hunderttausende kommen und gehen. Ich bin zwar sehr dafür, hier verstärkt Taschenkontrollen zu machen und die muss man ja auch irgendwie ermöglichen, aber dass man das Festgelände insgesamt einzäunt, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen."

Wilfried Blume-Beyerle

Gegen eine Einzäunung des Festgeländes hatten sich zuvor unter anderem auch Vertreter der Wiesn-Wirte und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ausgesprochen.

Zur Person

Wilfried Blume-Beyerle war 18 Jahre lang als Kreisverwaltungsreferent für die Sicherheit auf der Wiesn zuständig. In der nächsten Woche wird der 67-Jährige in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge tritt der bisherige Personalreferent der Stadt München, Thomas Böhle, an.


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