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Digitalisierung Aigners Plan für mehr Wachstum

Neue Impulse für Bayerns Wirtschaft will die zuständige Ministerin Ilse Aigner (CSU) setzen. Sie stellte in München ihren "Wachstumsplan für ein wirtschaftlich starkes Bayern" vor. Ein Schwerpunkt ist die Digitalisierung.

Von: Walter Kittel, Patrizia Kramliczek

Stand: 01.08.2016

Digitalisierung in Deutschland | Bild: picture-alliance/dpa

Für Zukunftsinvestitionen in die Wirtschaft stehen in Bayern 2017 und 2018 jeweils rund eine Milliarde Euro zur Verfügung. Das sind etwa 120 Millionen bzw. 13 Prozent mehr als im vorangegangenen Haushalt.

"Insgesamt steht dem Wirtschaftsministerium in den beiden kommenden Jahren über eine Milliarde Euro für echte Wachstumsimpulse zur Verfügung."

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner

Anreize für digitale Ausrichtung

Die Digitalisierung gehört noch immer zu den größten Herausforderungen für die bayerische Wirtschaft. Besonders der Mittelstand hinkt hinterher. Zu viele Unternehmen erkennen noch nicht ihre Chancen. Das will Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner schnellstens ändern: mit einem Zentrum für Digitalisierung in Garching, einer Bayern Cloud speziell für den Mittelstand und mit einem Digitalbonus für Unternehmen, die in IT-Sicherheit und digitale Strategien investieren.

"Die Technologien und die Innovationen sind natürlich ein entscheidender Punkt, um die Arbeitsplätze der Zukunft zu schaffen. Und deshalb sind allein für die innovativen Technologieprojekte im Jahr 17/18 über 100 Millionen zur Verfügung."

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner

Zu den besonderen Herausforderungen zählen jene Regionen, die zurzeit massiv Arbeitsplätze verlieren. Denn noch immer zieht es Unternehmen ins Ausland, um dort billiger zu produzieren. Wie etwa Siemens, das in Ruhstorf Arbeitsplätze abbaut und nach Tschechien verlagert. Das tue weh, so Aigner, zeige aber auch die Notwendigkeit, sich auf Neues einzustellen.

Zukunftsinitiative Mobilfunk

"Bayern wird das Land lückenloser mobiler Kommunikation", kündigte Isle Aigner an. Damit sollen Funklöcher und langsame Internetverbindungen bald der Vergangenheit angehören. Die "Zukunftsinitiative Mobilfunk" enthält unter anderem ein fünf Millionen Euro starkes ein Sofortprogramm. Damit sollen bis 2020 neue Funkanlagen gebaut und alte Funkanlagen nachgerüstet werden. Mobilfunkanbieter sollen bei der Neuvergabe von Lizenzen verpflichtet werden, Lücken in der Funkversorgung zu schließen.

Freie Wähler wollen mehr

Die Mobilfunk-Initiative geht den Freien Wählern im Landtag nicht weit genug. Thorsten Glauber, wirtschaftspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, fordert zusätzliche Maßnahmen, die vor allem für den Mittelstand und im Zugverkehr Verbesserungen bringen sollen. Konkret wollen die Freien Wähler ein Förderprogramm für Hochleistungs-Internetanschlüsse in mittelständischen Unternehmen und ein weiteres Förderprogramm, damit an allen bayerischen Bahnstrecken eine volle Mobilfunknetzabdeckung herrscht. Außerdem soll es in allen bayerischen Regionalzügen kostenfreies WLAN geben. Bisher ist dies nur für ICE-Züge geplant.


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