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Wattwurm Wattwürmer - Die Sandspaghettihäufchenmacher

"Igitt - ist das eklig!" Das hört man oft, wenn Besucher zum ersten Mal ins Watt wandern. Auf dem schlickigen Meeresgrund sehen sie kleine Sandspaghettihäufchen. Viele Menschen treten nicht gern darauf. Eklig ist das aber trotzdem nicht, denn diese Häufchen sind der sauberste Sand der Welt! Auch wenn es die Ausscheidungen der Wattwürmer sind ...

Von: Kristina Richter und Simone Wichert

Stand: 27.08.2022

Sandspaghetti des Wattwurms | Bild: picture-alliance/dpa

Der Wurm gräbt sich einen Tunnel circa zwanzig Zentimeter tief unter der Meeresoberfläche. Dabei frisst er den Sand auf. Winzige Algen im Sand sind seine Nahrung. Den Sand kann er nicht verdauen und scheidet ihn an der Oberfläche aus. Dies sind die kleinen Sandspaghettihäufchen. Wenn du im Urlaub barfuß durchs Watt watest und diese kleinen Häufchen siehst, dann kannst du ruhig drauftreten - schließlich ist dieser Sand gefiltert.

Wattwürmer - beliebtes Vogelfutter

Ein Austernfischer zieht an einem Wattwurm.

Der gefährliche Moment im Leben eines Wattwurms ist, wenn er an die Oberfläche kommt. Denn er ist ein beliebtes Futter für Vögel. Möwen beispielsweise fressen täglich circa 35 Wattwürmer. Die Natur hat einen Trick eingebaut, um die langen Meeresgrundbewohner zu schützen: Wenn ein Vogel den Wattwurm am Schwanz erwischt, bricht er durch und sein vorderer Teil lebt weiter. Damit verschwindet er schnell wieder im Meeresgrund, noch ehe der Vogel merkt, dass er nur ein kleines Stückchen vom Wurm erwischt hat.

Wattwurm auf einer Hand.

Dennoch werden die Würmer meist nicht älter als zwei Jahre. Mehrere hundert junge Würmer kringeln sich unter einem Quadratmeter Meeresboden. Es gibt in der gesamten Nordsee fünfhundert verschiedene Wurmarten. Am häufigsten gibt es Borstenwürmer, die kleine Paddelfüßchen mit Borsten zum Graben haben. Ältere Tiere können bis zu dreißig Zentimeter lang werden und so dick wie ein Daumen.

Pia und die Wilde Natur: Wattenmeer

Tierreporterin Pia hat am Wattenmeer einen Wattwurm ausgegraben und dort noch viel mehr Interessantes entdeckt - klick hier und schau dir ihren Film in der ARD-Mediathek an!


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