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Flaschenpost ans Ocean College Tiere an Bord

Elia wollte von unserer Crew wissen, welche Tiere sie auf ihrer Reise schon beobachten konnten. Inzwischen liegt die "Pelican of London" in Teneriffa vor Anker - und Tabea, Theresa und Kira erzählen von ihren Erlebnissen.

Von: Tabea, Theresa und Kira

Stand: 07.05.2019

Auf unserem Weg von Vigo nach Teneriffa haben uns immer wieder Delfine begleitet. In letzter Zeit haben wir auch öfter Wale gesehen. Leider sind sie sehr scheu, so dass wir nicht besonders nahe an sie rangekommen sind.

Fliegende Fische können mit ihren flügelähnlichen Flossen durch Wasser und Luft gleiten.

"Ganz nah dran waren wir allerdings an einem Kalamar, also einem Tintenfisch, der bei besonders starkem Wellengang zu uns an Bord gespült wurde: Wir haben ihn nämlich im Bio-Unterricht seziert. Das heißt, dass wir ihn aufgeschnitten haben, um ihn zu untersuchen. Seziert wurde auch noch ein fliegender Fisch, der aus Versehen an Bord 'geflogen' ist. Fliegende Fische können bis zu 30 Sekunden am Stück fliegen, beziehungsweise eigentlich gleiten sie. Einer hatte nun das Unglück bei uns zu landen – zum Glück für unsere Biolehrerin. Er war allerdings schon tot, als wir ihn gefunden haben."

Tabea

Charlie, Chaplin und Kevin - unsere Bordspatzen

Stellt euch vor: Wir hatten auch schon drei "blinde Passagiere" an Bord! Charlie, Chaplin und Kevin sind Spatzen, also kleine Vögel, die fast eine Woche bei uns auf dem Schiff verbracht haben! Sicher wisst ihr alle, dass Vögel, obwohl sie fliegen können, eigentlich an Land leben. Sie brauchen Bäume, auf denen sie ihre Nester bauen und Orte, an denen sie Essen finden. Warum also waren die Vögel bei uns an Bord?

Als wir in Spanien bei schönem Wetter im Hafen lagen, haben wir oft auf dem Bootsdeck (das ist übrigens mein Lieblingsplatz an Bord) gegessen, wobei uns natürlich aus Versehen auch mal ein paar Krümel heruntergefallen sind. Das haben wohl Charlie, Chaplin, Kevin und noch einige andere Spatzen bemerkt und sich über die Brot- und anderen Essensreste hergemacht. Anscheinend waren drei Spatzen so ins Essen vertieft, dass sie gar nicht bemerkt haben, wie wir irgendwann abgelegt haben, um weiter nach Marokko zu segeln. Ehe sie es sich versahen, waren wir auf offenen Meer. Zunächst haben sie noch versucht, an Land zu fliegen, aber es war zu weit weg und sie kamen wieder zurück. Also blieb den dreien wohl nichts anderes übrig, als an Bord zu bleiben.

Hier hat es sich der kleine Spatz in einem Bullauge gemütlich gemacht.

So ein Segelschiff und nichts als Wasser außen herum ist natürlich nicht die ideale Umgebung für einen Spatz. Es gibt nämlich nichts zu fressen. Also haben wir ihnen geholfen und sie mit Toastbrot gefüttert und ihnen Wasser hingestellt. Einige Tage ging das ganz gut! Wir haben den dreien gerne zugesehen, wie sie hoch zum Mast geflogen sind. Nach einiger Zeit, ging es Charlie allerdings nicht mehr so gut. Er ist nicht mehr viel geflogen, sondern nur noch da gesessen ... Normalerweise wäre er sofort weggeflogen, wenn jemand von uns sich ihm genähert hätte, aber dazu war Charlie jetzt wohl zu schwach.

"Wir wissen nicht genau wieso, aber wir haben die Vermutung, dass er gestorben ist, weil wir ihn mit Toastbrot, also Weizen gefüttert haben. Was wir nicht wussten ist, dass Weizen den Magen von Vögeln aufbläht und es dazu führen kann, dass ihr Bauch quasi explodiert."

Kira

Wir haben versucht, ihn weiterhin zu füttern und ihm Wasser zu bringen. Aber nicht einmal das wollte er. Leider ist er dann auch gestorben. Warum, wissen wir nicht so genau, wahrscheinlich lag es am vielen Salz in der Luft, meinte Michael, unser Offizier. Wir haben dann überlegt, was wir mit ihm machen. Wir haben uns für eine Seebestattung entschieden. Ich selbst war nicht dabei.

Kakerlaken - auch Küchenschaben genannt - will wirklich niemand an Bord haben.

"Möglich wäre es, dass wir auf unserer weiteren Reise noch Bekanntschaft mit einer anderen Art von Haustieren machen - und zwar Kakerlaken. Unser Kapitän hat gestern verkündet, dass wir alles, was wir an Karton in unserem Zimmer haben, entsorgen müssen, da Kakerlaken Karton sehr mögen. Wenn wir in warme Länder wie zum Beispiel nach Costa Rica kommen, müssen wir genau aufpassen, was wir bei uns in der Kabine haben und müssen das Essensverbot in unseren Kajüten einhalten. Sonst besteht die Gefahr, dass wir nach den Spatzen nochmals - ungebeten - Haustiere an Bord bekommen."

Kira

Das Gute ist, dass Chaplin und Kevin es bis nach Sines in Portugal geschafft haben! Sobald Land in Sicht war, sind sie weggeflogen. Ich hoffe, sie haben sich gut in ihrer neuen Heimat eingewöhnt und die Schiffsreise vielleicht sogar genossen.

Liebe Grüße von der Pelican!
Eure Theresa

P.S. Wer wissen möchte, wo wir gerade unterwegs sind, klickt sich am besten auf unsere Karte!


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