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Wichtiges Grundrecht Tag der Pressefreiheit am 3. Mai

Es ist wichtig, dass in einem Land in Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet frei über alles berichtet werden darf. Bei uns in Deutschland ist diese "Pressefreiheit" ein Grundrecht und steht in Artikel 5 unseres Grundgesetzes. Alle müssen sich daran halten. Niemand darf Reporterinnen und Reporter einschüchtern und bei ihrer Arbeit behindern. Um daran zu erinnern, gibt es jedes Jahr am 3. Mai den "Tag der Pressefreiheit".

Von: Veronika Baum

Stand: 03.05.2024

Weltkarte "Pressefreiheit 2024" der Organisation "Reporter ohne Grenzen". Eine interaktive Weltkarte zur Pressefreiheit gibt es unter https://www.reporter-ohne-grenzen.de/weltkarte/#ranglistederpressefreiheit | Bild: Reporter ohne Grenzen

Die Karte der Organisation "Reporter ohne Grenzen" zeigt 2024 nur wenige "grüne Flecken". Wie bei einer Ampel deutet die Farbe des Landes auf der Weltkarte an, wie gut es dort um die Pressefreiheit steht. Nur in den grün eingefärbten Ländern können Journalistinnen und Journalisten ungehindert arbeiten. "Gelb" bedeutet "zufriedenstellend", in "orangen" Ländern gibt es bereits "erkennbare Probleme", "rot" heißt "die Lage ist schwierig" und in Ländern, die dunkelrot eingefärbt sind, ist die Arbeit für Journalistinnen und Journalisten "sehr ernst". Schon im Jahr 2021 hat Deutschland auf dieser Karte die Farbe gewechselt: Es ist jetzt nicht mehr grün, sondern gelb. Das bleibt auch für 2024 so. Hauptgrund für die verschlechterte Lage sind die Vielzahl der gewalttätigen Angriffe auf Presseleute - zum Beispiel, wenn bei Demonstrationen Journalistinnen und Journalisten bespuckt, getreten oder sogar bewusstlos geschlagen werden. Da 2023 jedoch "nur" 41 solcher Angriffe dokumentiert wurden (statt 103 im Jahr 2022) steht Deutschland wieder ziemlich gut da: auf Platz 10 der "Rangliste der Pressefreiheit".

Was ist Pressefreiheit?

"Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt."

Artikel 5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland

Im Grundgesetz, also in unserer Verfassung, steht, dass die Pressefreiheit zu unseren Grundrechten gehört. Leider ist Pressefreiheit trotzdem auch bei uns nicht selbstverständlich. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste, in der steht, wie gut es in allen Ländern der Welt um die Freiheit der Presse steht. Eigentlich darf die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten, die in der Zeitung, im Radio, im Fernsehen oder im Internet berichten, nicht eingeschränkt werden. Das ist wichtig, damit sich jeder frei seine eigene Meinung bilden kann. Doch immer wieder werden Reporterinnen und Reporter bedroht. In einigen Ländern versucht auch der Staat die Berichterstattung zu beeinflussen oder schreibt den Medien vor, was sie berichten dürfen. Das nennt man Zensur.

Die Rangliste der Pressefreiheit

Im weltweiten Vergleich sieht es in Deutschland mit der Pressefreiheit gut aus. Deutschland liegt aktuell wieder auf Platz 10 in der Liste aus 180 Ländern. Im letzten Jahr war es noch auf Platz 21. Der Aufstieg hört sich aber besser an als es in Wirklichkeit ist. Laut "Reporter ohne Grenzen" hat sich die Pressefreiheit in Deutschland nicht unbedingt verbessert, sondern die Situation hat sich in vielen anderen Ländern so verschlechtert, dass Deutschland nach oben gerutscht ist. Auf dem ersten Platz steht zum achten Mal in Folge Norwegen, dann folgen Dänemark und Schweden. Auf den hinteren Plätzen liegen seit Jahren totalitäre Länder, die jegliche Demokratie unterdrücken und keinerlei unabhängige Berichterstattung zulassen, wie zum Beispiel China (Platz 172) oder Nordkorea mit seinem Herrscher Kim Jong-un (Platz 177). Seit in Afganistan die Taliban an der Macht sind und viele Reporterinnen und Reporter getötet oder in Haft genommen wurden, ist das Land in der Rangliste abgestürzt und liegt jetzt auf Platz 178. Dannach folgt Syrien (Platz 179), ein Land, das von Krieg und Terror erschüttert wird. Das Schlusslicht ist das im Nordosten von Afrika gelegene Land Eritrea (Platz 180) - laut "Reporter ohne Grenzen" eine "Informationswüste", also ein Land, in dem es keinerlei Pressefreiheit gibt.

Eine besondere Bibliothek in "Minecraft"

Mehr über digitale Minecraft-Bibliothek erfährst du unter www.uncensoredlibrary.com

Weil Pressefreiheit nicht überall auf der Welt selbstverständlich ist, hat die Organisation "Reporter ohne Grenzen" im Videospiel "Minecraft" eine ganz besondere Bibliothek gebaut: Wer diese digitale Bibliothek besucht, kann dort kritische Zeitungsartikel nachlesen. Mit diesem Trick sind die kritischen Beiträge von Journalistinnen und Journalisten aus Russland, Mexiko, Saudi-Arabien und anderen Staaten weltweit frei zugänglich. Es gibt zwei Wege, die Bibliothek zu "betreten" und zu nutzen, nämlich entweder über die offizielle Website oder über die direkte Verbindung zum Minecraft-Server.[

Die Bibliothek innerhalb des Computerspiels Minecraft öffnete am 12. März 2020 ihre Türen. Um das Gebäude zu errichten, haben 24 Minecraft-Spieler zusammengearbeitet. Sie haben dafür 12,5 Millionen Blöcke aufeinandergesetzt.

Nachrichten: Von Fakten und Fake-News

Auf Englisch heißen Nachrichten News. Das kommt von dem Wort "new" - also neu. Und genau darum geht's auch bei Nachrichten, um Neuigkeiten, die wir übers Radio, die Zeitung, das Fernsehen oder übers Internet erfahren. Was genau Nachrichten sind, was Pressefreiheit bedeutet und warum Fake-News gefährlich sind, das checkt Tobi in dieser Folge!

Mehr Checker in der ARD-Mediathek

Mehr Wissen aus der "Checker-Welt" findest du im Bereich "Kinder und Familie" in der ARD-Mediathek (unter www.ard-mediathek.de).


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