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Plastikmüll China nimmt unseren Abfall nicht mehr ab

Seit Jahresbeginn 2018 hat China genug vom Plastikmüll aus dem Ausland und verweigert dem Müll die "Einreise". Mit riesigen Containerschiffen hatte allein Deutschland bis dahin jedes Jahr rund 560.000 Tonnen Plastikabfälle nach China verschifft. Damit ist jetzt Schluss.

Von: Veronika Baum

Stand: 01.05.2019

China verbietet Einfuhr von Plastikmüll | Bild: BR

Deutschland ist einsame Spitze: Wir sind Weltmeister im Fußball – und Europameister in Sachen Plastikmüll. Forscher des "Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft" haben berechnet, dass jeder Deutsche im Durchschnitt 37 Kilogramm Plastikabfall verursacht - das sind sechs Kilogramm mehr als alle anderen Europäer.

Obst und Gemüse ist in Plastikfolie eingewickelt, Joghurt wird in Plastikbechern und Kosmetik in Plastikgefäßen verkauft, Wasser tragen viele in Plastikflaschen aus dem Supermarkt nach Hause – gerade beim Einkaufen merkt man schnell, dass bei uns fast alles in Plastik verpackt ist. Nur ein Teil des Plastiks wird später recycelt. Der Rest landet in der Natur oder in den Meeren, er wird verbrannt oder eben auch exportiert – also in andere Länder gebracht.

China will nicht mehr unsere Müllkippe sein

Seit 1. Januar 2018 hat nun China die Einfuhr von Plastik ins Land gestoppt. Zunächst gilt das Verbot für unsortierten Abfall, später auch für sortierten. China sagt, der Müll sei zu dreckig und zu gefährlich. Der Abfall wird dort nämlich meist noch von Hand sortiert und dann wiederverwertet. In den vergangenen Jahren hatte China knapp 10 Prozent unseres Plastikmülls abgenommen - vor allem Folien und PET – also alte Plastikflaschen.

Neue Ideen gegen die Plastiklawine

Winzige Mikroplastik-Teilchen befinden sich fast überall in Kosmetik und Waschmitteln.

Die beste Lösung wäre natürlich, ganz einfach weniger Plastikmüll entstehen zu lassen. In Brüssel arbeiten Politiker der Europäischen Union zur Zeit an Ideen, die helfen sollen, dass die Müllberge kleiner werden. Sämtliche Plastikverpackungen in Europa sollen bis 2030 wiederverwertbar sein. Dafür soll der Plastikmüll künftig möglichst sortenrein gesammelt werden. Die Politiker planen, noch in diesem Jahr neue Regeln aufzustellen, damit künftig nicht mehr so viel Einwegbesteck, Trinkhalme oder Plastikdeckel für Kaffeebecher verbraucht werden. Auch die winzigen Plastikteilchen aus Kosmetik und Waschmitteln – das sogenannte Mikroplastik – sollen nicht mehr im Meer landen.


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