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Von der Antike bis heute Olympische Spiele

Vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 fanden in Tokio, der Hauptstadt von Japan, die XXXII. Olympischen Sommerspiele statt. Ursprünglich sollten sie schon 2020 abgehalten werden, wurden jedoch wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Das Motto der Olympischen Spiele lautet: "Dabei sein ist alles". Das galt 2021 nur für die Sportlerinnen und Sportler. Anfang Juli 2021 wurde bekannt, dass die Spiele ohne Zuschauer stattfinden werden. Dabei sein konntest du im Sommer 2021 also nur vor dem Fernseher.

Von: Mischa Drautz und Veronika Baum

Stand: 13.08.2021

Alexander Zverev aus Deutschland hinter den olympischen Ringen. Training der Männer im Ariake Tennis Park, in Tokio, Japan. Olympia Tokio 2020. | Bild: dpa-Bildfunk/Marijan Murat

Das alte Olympia

Die Olympischen Spiele sind eine Erfindung der Alten Griechen. Ihren Namen haben sie ihrem damaligen Austragungsort zu verdanken: Olympia war eine Ortschaft im antiken Griechenland. Noch heute kann man dort die Reste eines großen Tempels für den Gott Zeus besichtigen. In der Anfangszeit der Spiele, das war vermutlich im 2. Jahrtausend vor Christus, gab es einen einzigen Wettkampf: einen Lauf über die Distanz des Stadions. Das waren knapp 200 Meter.

Wie in der Antike: Eine als Priesterin verkleidete Schauspielerin fängt das Sonnenlicht mit einem Spiegel und entzündet damit das Feuer.

Die Olympischen Spiele von damals darf man sich auch nicht als "Sportveranstaltung" wie heute vorstellen. Es war ein religiöses Fest zu Ehren der Götter. Mit der Zeit gewannen die Spiele an Bedeutung und es gab immer mehr Wettkämpfe: Neben dem Laufen zum Beispiel auch Ringen, Faustkampf und Reiten. Weil die Sportler - sie wurden auch Olympioniken genannt - von weit her anreisten, fanden die Spiele nur alle vier Jahre statt. Etwa im Jahr 400 nach Christus schaffte der römische Kaiser die Spiele ab.

Die Olympischen Spiele - wiederentdeckt!

1.500 Jahre lang gab es keine Olympischen Spiele. Doch als Ende des 19. Jahrhunderts Archäologen bei Ausgrabungen im alten Olympia immer mehr über die Wettbewerbe der Griechen herausfanden, machte sich der Franzose Pierre de Coubertin für ein Wiederaufleben der Spiele stark.

Er wollte, dass sich die Menschen aus verschiedenen Ländern besser kennenlernen. Die Jugend der Welt sollte sich bei den Spielen treffen und lieber im Sport streiten als sich auf dem Schlachtfeld gegenseitig zu bekriegen. Im Jahr 1896 wurden die Olympischen Spiele erstmals in der Neuzeit wieder ausgetragen. Und seitdem im Normalfall alle vier Jahre, immer in einer anderen Stadt auf der Welt.

Die Olympischen Spiele heute

Skateboardfahren ist bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio erstmals im Wettbewerb!

Während man sich die ersten Spiele der Neuzeit von der Größe so vorstellen muss, als ob ein paar Schulklassen aufeinandertreffen, ist es heute ein Großereignis. In Tokio sind es 33 verschiedene Sportarten und bei den Wettbewerben machen über 11.000 Athleten mit. Es kommen auch immer wieder neue Sportarten dazu: In Tokio sind Baseball (nur für Männer) bzw. Softball (nur für Frauen), Karate, Sportklettern, Skateboard und Surfen neu dabei.

Das olympische Motto

Schon gewusst?

Die Olympischen Sommerspiele hießen auch nach ihrer Verschiebung um ein Jahr in den Sommer 2021 offiziell Tokio 2020. Sie waren damit die ersten Sommerspiele, die außerhalb des üblichen 4-Jahres-Rhythmus angesetzt waren.

Besonders ist auch, dass die Sportler aus über 200 verschiedenen Ländern kamen, also nicht nur aus Deutschland, Japan oder den USA, sondern auch aus Mikronesien, Sierra Leone oder Panama. Und es ging nicht nur um den Sieg und die Medaillen. "Dabei sein ist alles!", lautet ein wichtiges olympisches Motto.

Die olympischen Ringe

Die bekannte olympische Flagge mit den farbigen Ringen erfand Pierre de Coubertin im Jahr 1913. Die fünf ineinander verschlungenen Ringe sollen für die Verbundenheit der fünf Kontinente stehen. Außerdem ist die olympische Flagge so bunt (Grün, Gelb, Rot, Schwarz und Blau auf weißem Hintergrund), damit jeder mindestens eine Farbe seiner Nationalflagge in der olympischen Flagge findet.

Die Schattenseiten der Olympischen Spiele

Die gigantische Show verdeckt aber auch eine dunkle Seite, denn die Olympischen Spiele sind mittlerweile nicht nur ein sportliches Abenteuer, sondern auch ein Geschäft, bei dem es um viel Geld geht. Allein die größten Sponsoren zahlen zusammen etwa eine Milliarde Euro an das Internationale Olympische Komitee. Man kann den Eindruck gewinnen, den Veranstaltern von Olympia geht es nicht mehr um den Sport, sondern nur noch darum, möglichst viel Geld zu verdienen.

Auch bei den Sportlern gibt es Probleme: Weil Olympia so wichtig ist, spüren viele den Druck, dort besonders gut sein zu müssen. So kommt es dazu, dass manche Sportler sich unerlaubt dopen. Dopingmittel sind meist Medikamente. Die Sportler nehmen sie aber nicht, weil sie krank sind, sondern weil sie hoffen, dadurch ihre Leistungen im Sport zu verbessern.

Russland hat im Sport im großen Stil betrogen. Das Land wurde des Dopings überführt und ist noch bis 2022 von allen sportlichen Großereignissen ausgeschlossen. Unbelastete russische Sportlerinnen und Sportler dürfen in Tokio unter neutraler Flagge starten. Mit Kontrollen und Tests versuchen Dopingfahnder, das sind sozusagen Sport-Polizisten, einen fairen Wettbewerb zu garantieren.


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