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Linkshänder Machst du alles mit links?

Welche Hand benutzt du häufiger - zum Schreiben, zum Essen, zum Schneiden oder zum Ballspielen? Machst du wie viele Menschen alles mit der rechten Hand oder machst du alles mit links? Vielleicht bist du ja Linkshänder?!

Von: Simone Wichert, Veronika Baum, Kathrin Reikowski und Susanne Vellmer

Stand: 13.08.2023

Ein Mädchen macht Hausaufgaben. Sie ist Linkshänderin. | Bild: picture alliance / photothek | Gudrun Senger

Der Rechtshänder-Linkshänder-Test

Wenn du nicht so genau weißt, ob du Linkshänder oder Rechtshänder bist, kann du dich testen lassen. Einen ersten Test kannst du auch selbst machen. Klatsche einfach in die Hände, wie beim Beifall im Theater: Welche Hand ist bei dir oben? Falls es die linke Hand ist, könnte es ein Hinweis sein, dass du Linkshänder bist. Aber es ist besser, noch mehrere solcher Tests zu machen, damit du es wirklich sicher weißt.

Ein Linkshänder benutzt für wichtige Aufgaben meist die linke Hand. Dabei ist es ganz normal Linkshänder zu sein. Von zehn Menschen ist mindestens einer Linkshänder. Aber es gibt einfach mehr Rechtshänder, deswegen sind viele Dinge zum rechtshändigen Gebrauch gemacht: Scheren, Füller, Messer, Bleistiftspitzer. Auch an Maschinen in Fabriken sind die Notknöpfe meist für Rechtshänder eingerichtet. Die kommen da gut ran, Linkshänder aber müssen umgreifen oder ihre nicht so gute Hand benutzen.

Sind Linkshänder linkisch?

Weil die meisten Menschen Rechtshänder sind, galt es lange Zeit als "falsch" die linke Hand zu benutzen. Diesen Zusammenhang merkt man noch in unserer Sprache: Links und linkisch - also ungeschickt - kommen vom selben Wort. Während "rechts" mit "richtig" verwandt ist. Das ist echter Blödsinn! Denn linkisch ist ein Linkshänder nur, wenn man ihn zwingt seine weniger starke Hand - also seine rechte - zu benutzen. Auch die Redewendung "Das mache ich doch mit links" ist eigentlich ganz schön überheblich: Sie bedeutet, dass eine Sache so einfach ist, dass sie ein Rechtshänder sogar "mit der linken Hand" ausführen kann. Na, das soll sie oder er erst mal probieren ...

Wann entwickelt sich die Händigkeit?

Kurz nach der Geburt sind wir noch "beidhändig". Also bei einem Baby steuern beide Seiten des Gehirns beide Seiten des Körpers. Egal, ob das Baby die rechte Hand bewegt oder die linke: Beide Hände werden gleich gerne eingesetzt. Schon nach einem halben Jahr ändert sich das: Dann beginnen Babys, die eine Hand mehr zu benutzen als die andere. Und spätestens mit fünf Jahren ist klar, ob man Rechts- oder Linkshänder ist.

Angeregt durch den jungen Spanier David Aguilar, der sich für seinen fehlenden rechten Arm einen tollen, künstlichen "Ersatzarm" aus Legosteinen gebaut hat, hat uns der neunjährige Till die Frage gestellt, ob man Rechtshänder sein kann, wenn man ohne die rechte Hand geboren wird. Hier die Antwort, die wir gemeinsam mit Kinderarzt Professor Florian Heinen gefunden haben.

Einfach umerziehen?

Alle wichtigen Schulsachen, wie Schere, Füller, Spitzer und Lineal, gibt es auch speziell für Linkshänder.

Umerziehen sollte man Linkshänder auf keinen Fall, sagen heute alle Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen. Bei Linkshändern sind bestimmte Teile im Gehirn stärker ausgeprägt - und das sind andere als bei Rechtshändern.

Wenn man also einen Linkshänder dazu bringt, dass er viel mit der rechten Hand macht, dann macht er das mit den schwächeren Teilen im Gehirn. Das bringt das Gehirn durcheinander. Linkshänder können dann Probleme mit dem Lernen bekommen, mit der Konzentration, manche bekommen auch eine schlechte Schrift oder Sprachprobleme. Oder sie trauen sich nicht mitzureden, weil sie nicht sicher sind, ob sie im entscheidenden Moment das Richtige sagen können. Manche machen aber auch besonders viel Unsinn, damit sie überhaupt wahrgenommen werden.

Gibt es bei Tieren auch Links- und Rechtshänder?

Diese Frage haben Tina Gentner und Mischa Drautz im "Lachlabor" untersucht. Gibt es also bei Tieren Linkspfoter, Linkstatzer, Linksflügler oder Linkstentakler?

Mehr Lachlabor-Folgen in der ARD-Audiothek

Mehr Folgen des Lachlabors findest du in der Rubrik "Für Kinder" in der ARD-Audiothek (www.ardaudiothek.de) und überall, wo es Podcasts gibt! Wenn du dir die App der ARD-Audiothek auf dein Smartphone lädst, kannst du dort das Lachlabor abonnieren und verpasst keine Folge mehr! Du hast auch eine schräge Frage? Schreib ans Lachlabor!


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