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Kaugummi Vom Birkenpech zum Chewing Gum

Kaugummis sind ohne Frage eine großartige Erfindung. Aber wer hat sie erfunden? Und wann? Hier erzählen wir dir mehr über die Geschichte des Kaugummis und seines Siegeszugs um die ganze Welt!

Von: Kerstin Öchsner und Tina Gentner

Stand: 30.07.2023

Mädchen mit Kaugummiblase | Bild: picture-alliance/dpa

Wenn es nach den Inhaltsstoffen geht, dann klingt der Kaugummi nach einer echt modernen Hightech-Erfindung. Stimmt aber nicht – tatsächlich wird Kaugummi schon seit Tausenden von Jahren gekaut. Auch wenn er natürlich früher aus ganz anderen "Zutaten" gemacht war.

Lecker geht anders – der älteste Kaugummi der Welt

An diesen Steinzeit-Klingen klebt noch Birkenpech - als Klebstoff.

Im Süden des heutigen Schweden haben Forscher bei der Ausgrabung einer 9.000 Jahre alten Steinzeitsiedlung ein Stück Birkenpech gefunden, also eine teerartig verkokelte Birkenholzmasse. Sicher nicht sehr lecker.

Dass unsere Steinzeitvorfahren darauf herumgekaut haben, beweisen Zahnabdrücke, die man auf dem schwarzen Brocken gefunden hat. Wahrscheinlich ging es ihnen nicht so sehr ums Kauvergnügen, sondern darum, das Pech schön weich zu machen und als Klebstoff zu verwenden.

Aromatisch und süß – was die alten Ägypter kauten

Für guten Atem hatten die alten Ägypter eine ganz eigene Erfindung: Sie rollten kleine Kügelchen aus aromatisch schmeckenden Baumharzen und gaben zum Süßen noch etwas Melone hinzu – fertig war die perfekte Anti-Mundgeruch-Kaugummi-Mischung.

Die Harze für diese Mischung sind übrigens heute noch berühmt: Verwendet wurden vor allem Weihrauch und Myrrhe – ja, genau die Stoffe, die auch die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind mitgebracht haben – natürlich nicht wegen des Mundgeruchs …

Saft aus Bäumen – ein Kaugummirezept der Maya

Auch heute gibt es wieder solche natürlich hergestellten Kaugummis - zum Beispiel aus heimischem Föhrenharz und Bienenwachs.

Die Maya gehören zu den Ureinwohnern Mittelamerikas. Als vor rund 500 Jahren die ersten spanischen Siedler in Amerika ankamen, wunderten die sich, denn sie sahen tropische Bäume, aus denen weißer Milchsaft in Schüsseln lief.

Die Maya hatten entdeckt, dass der Saft ihrer Sapotill-Bäume beim Kochen fest und gummiartig wird – und sich dann hervorragend kauen lässt. Tzictli nannten sie ihre Erfindung. Das Wort haben die Spanier übrigens gleich übernomme: Bis heute heißt Kaugummi – egal aus was er gemacht ist – im Spanischen chicle.

Echter Chewing Gum – der Siegeszug des modernen Kaugummis

Die erste moderne Version des Kaugummis soll vor rund 170 Jahren der US-Amerikaner John Curtis erfunden haben: eine Mischung aus Fichtenharz und Bienenwachs. Das Produkt wurde ein Kassenschlager.

Und Curtis war nicht der Einzige: Etwa zur gleichen Zeiten experimentierten noch viele andere Amerikaner mit verschiedenen Stoffen und versuchten den geschmackreichsten, am besten zu kauenden oder die tollsten Blasen machenden Kaugummi zu erfinden. Auch der von den Maya entdeckte chicle aus dem Saft des Sapotill-Baums wurde oft verwendet und ist noch heute in manchen Kaugummis drin.

CheckPod: Von Riesenblasen und dem Breiapfelbaum

In dieser Folge des CheckPods checkt Tobi gemeinsam mit Rebecca, wie alt der älteste Kaugummi der Welt ist, wer diese Süßigkeit erfunden hat und was passiert, wenn man einen Kaugummi verschluckt?

Check-Pod in der ARD-Audiothek

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