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Johann Sebastian Bach Meisterhafter Vielschreiber

Johann Sebastian Bach ist für viele Menschen der allergrößte und allerwichtigste und allertollste Komponist, weil er so viele wunderbare Musikstücke geschrieben hat. Aber wer war dieser Mensch, der auf den wenigen Bildern, die es von ihm gibt, immer sehr sehr streng drein schaut?! Gerade diese Gemälde, die Bach mit einer gewaltigen Lockenperücke zeigen und dazu noch ohne ein winziges Lächeln, lassen ihn uns heute etwas fremd erscheinen.

Von: Sylvia Schreiber und Veronika Baum

Stand: 27.08.2017 | Archiv

Es gibt viele Möglichkeiten, Johann Sebastian Bach auch in unserer Zeit ganz gut kennen zu lernen, obwohl er schon vor über 250 Jahren gestorben ist, nämlich seine Musik! Manche Melodien sind sogar so bekannt, dass viele Leute sie als Klingelton für ihr Handy benutzen ohne zu wissen, wer diese Musik komponiert hat. Bachs Musik kann man immer und überall hören – auch zuhause im Kinderzimmer. Bestimmt fallen euch zu seiner Musik viele Geschichten ein... Vielleicht könnt ihr einige seiner Stücke auch selber spielen, wenn ihr ein Instrument lernt. 

Ein Haufen Kinder!

Wer über Bachs Leben nachliest erfährt, dass er wahnsinnig viele Kinder gehabt hat. Er war zweimal verheiratet und hatte zwanzig Kinder, von denen jedoch nur sechs Söhne und vier Töchter groß wurden. Damals gab es noch nicht so gute Medikamente und Ärzte. So war die Kindersterblichkeit hoch. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass es bei Bachs zuhause richtig laut zugegangen ist: ein Gepolter auf den Treppen, ein Geschnatter beim Frühstück. Und Papa Bach war kein Vater, der dauernd geschimpft hat, zumindest nicht seine Kinder, viel eher mal den Herrn Bürgermeister oder den Schuldirektor ...

Lebensdaten

Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. Er starb mit 65 Jahren am 28. Juli 1750 in Leizpig.

Über den Verlust seiner vielen Kinder war Johann Sebastian Bach sehr traurig. Vielleicht hat er deswegen so tiefgreifende, bewegende Musik komponiert. Bei den Bachs ging es aber auch fröhlich zu und es wurde viel musiziert. Vier seiner Söhne wurden selbst bekannte Komponisten. 

Ein Waisenjunge geht auf Reisen

Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. Seine Eltern starben schon ganz früh, so dass er bei seinem älteren Bruder aufgewachsen ist. Als Geiger, Organist und Leiter eines Kinderchores hat er sein erstes eigenes Geld verdient. Und schon als junger Mann ist er gerne mal länger im Urlaub geblieben, als das sein Chef erlaubt hat.

1717 wurde er Hofkapellmeister in Köthen, eine ziemlich gute Stelle, für die er auch eine Menge Ärger in Kauf nahm. Im Städtchen Köthen schrieb Bach einige Konzerte für die Feste der Fürsten, jede Menge Klavierstücke sowie die berühmten sechs Brandenburgischen Konzerte

Ein Haufen Musik

Von 1723 bis zu seinem Tod war Bach als "Thomaskantor" in Leipzig tätig. Ein Kantor musste damals mit den Schülern der Thomasschule Lieder und Musik für den Gottesdienst einüben und vortragen. In dieser Zeit entstanden viele seiner religiösen Werke: die Johannes- und die Matthäuspassion, das Weihnachtsoratorium und die h-moll-Messe. Bach schrieb fast für jeden Sonntag eine neue Kantate, das ist eine Art "musikalische Predigt" – also ein Gesangsstück für Chor und Solosänger – manchmal waren die Leute in der Kirche von den Kantaten überhaupt nicht begeistert, manchmal war ihnen die Musik von Bach auch zu verrückt, vor allem die Teile für Orgel

Alles zur Ehre Gottes!

Leider wissen wir insgesamt recht wenig über das Leben von Johann Sebastian Bach. Er war jedenfalls sehr gläubig und wollte mit seiner Musik vor allem Gott ehren. Vielleicht erfahren wir am meisten über ihn, wenn wir bei seiner Musik immer gut die Ohren aufsperren ...


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