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GRIPS Deutsch 10 Regeln der Zeichensetzung - leicht gemacht

Warum muss man manchmal in einen Satz ein Komma setzen und dann wieder nicht? Welche Aufgabe haben Komma, Punkt, Ausrufe- oder Fragezeichen in einem Satz? Hier gibt es Erklärungen, Beispiele und die Regeln der Zeichensetzung.

Stand: 10.08.2011 | Archiv

Illustration GRIPS Deutschlehrerin- Lektion 10 | BR | Bild: BR

Du kennst bestimmt viele Satzzeichen, die es im Deutschen gibt, zum Beispiel Punkt (.), Komma (,), Doppelpunkt (:) Ausrufe- (!) oder Fragezeichen (?). Sie müssen immer an einer bestimmten Stelle im Satz stehen und haben dort eine gewisse Funktion, das heißt sie geben dem Satz einen bestimmten Sinn. Die Frage lautet nun: Wann musst du welches Satzzeichen setzen?

Grundsätzliches

Das gilt immer!
Nach jeder Sinneinheit kommt ein Satzzeichen!
Am Ende jeden Satzes musst du ein Satzzeichen machen!

  • Überall, wo eine Sinneinheit aufhört und eine neue beginnt, muss ein Satzzeichen stehen.
  • Alles, was zu einem Verb gehört, bildet eine Sinneinheit.
  • Das Verb kann einteilig sein.
  • Beispiel: Der Spieler erzielte einen Touchdown.
  • Das Verb kann mehrteilig sein.
  • Beispiel: Der Spieler möchte einen Touchdown erzielen.

Welche Satzzeichen können am Ende eines Satzes stehen?

Diese Satzzeichen am Ende eines Satzes werden auch als Satzschlusszeichen bezeichnet. Man unterscheidet Ausrufezeichen, Fragezeichen und Punkt. Je nachdem, welche Art von Hauptsatz du verwendest, musst du das entsprechende Satzzeichen an den Schluss setzen:

Satzschlusszeichen

Aufforderung: !

Wenn du jemanden aufforderst etwas zu machen ( = Aufforderungsatz), setzt du dahinter ein Ausrufezeichen!
Beispiele: Mach! Komm!

Ausruf: !

Auch wenn du deine Überraschung zeigst, genervt bist oder anfeuerst mit einem Ausruf ( = Ausrufesätzen) steht am Ende ein Ausrufezeichen!
Beispiele: Du Weichei! Oh Mann! Super, weiter so!

Frage: ?

Wenn du eine Frage stellst (= Fragesatz), musst du dahinter ein Fragezeichen machen! Die Frage kann mit oder ohne Fragewort gestellt werden.
Beispiele: Wo ist denn dein Freund? Kommst du mit?

Aussage: .

Wenn du in einem Satz eine ganz normale Aussage triffst (= Aussagesatz), so musst du dahinter einen Punkt machen!
Beispiele: Peter und Sabine fahren nach Berlin. Die Hauptschule beendet man mit einem Quali.

Wann musst du ein Komma setzen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, warum man ein Komma oder mehrere in einen Satz einfügen muss. So wird das Komma zum Beispiel nötig,

  • wenn es sich um eine Aufzählung von mehreren Dingen handelt.
  • wenn es sich um eine Satzreihe handelt.
  • um einen Hauptsatz von einem Nebensatz zu trennen.
  • wenn es sich um eine Infinitivgruppe handelt.
  • wenn es sich um einen Relativsatz handelt.

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Hier kommt ein Komma!

1

Aufzählung
Wenn du mehrere Dinge hintereinander aufzählst, so werden sie durch Kommas voneinander getrennt. Die letzten beiden genannten Dinge der Aufzählung werden mit einem und, sowie oder einem oder verbunden und nicht mit einem Komma.

Beispiele:
Handball, Volleyball, Fußball und Basketball sind Ballsportarten.
Peter macht den Quali in den Fächern Deutsch, Mathe, Englisch, Soziales, Ethik sowie AWT.

2

Satzreihe
Wenn du zwei oder mehr Hauptsätze aneinanderreihst, erhältst du eine Satzreihe. Und diese Hauptsätze werden durch ein Komma voneinander getrennt. Jeder der beiden Sätze könnte auch als eigenständiger Aussagesatz stehen.

Beispiele:
Martin spielt in der Offensive. Peter in der Verteidigung. (Sind das zwei eigenständige Hauptsätze? Ja!)
Martin spielt in der Offensive (Hauptsatz), Peter ist in der Verteidigung. (Hauptsatz)

3a

Haupt- und Nebensatz: nachgestellter Nebensatz
Haupt- und Nebensätze werden durch ein Komma getrennt. Der Hauptsatz kann für sich allein stehen. Den Nebensatz erkennst du daran, dass er durch ein Verbindungswort, eine Konjunktion, eingeleitet wird. Solche Konjunktionen sind zum Beispiel weil, aber, denn, während und so weiter.
Außerdem steht im Nebensatz das Verb immer am Ende des Satzes.

Beispiel:
Der Junge hatte Magenschmerzen (Hauptsatz) , weil er zu viel Kuchen gegessen hatte. (Nebensatz)
Im nachgestellten Nebensatz steht das Komma immer vor der Konjunktion.

3b

Haupt- und Nebensatz: vorausgestellter Nebensatz
Im vorausgestellten Nebensatz steht das Komma am Ende des Nebensatzes. Dieser ist durch das Verb erkennbar. Denn das steht fast immer am Ende des Nebensatzes!

Beispiel:
Während die zweite Halbzeit lief, (Nebensatz) verließen viele Zuschauer das Stadion. (Hauptsatz)

3c

Haupt- und Nebensatz: eingeschobener Nebensatz
Der Nebensatz kann auch in einen Hauptsatz eingeschoben werden. Dann muss am Anfang und am Ende des Nebensatzes ein Komma stehen.

Beispiel:
Petra hat, obwohl sie sehr viel gelernt hat, (Nebensatz) die Prüfung nicht bestanden.

4

Die Infinitivgruppe
Ein Infinitiv ist die Grundform des Verbs. Vor diese Grundform kannst du immer ein "zu" setzen.
Beispiele:
zu laufen, zu singen.

Steht ein Infinitiv alleine in einem Satz, so musst du ihn nicht durch ein Komma trennen. Ist dieser Infinitiv allerdings durch mehrere Worte erweitert, so wird er durch ein Komma getrennt.
Beispiele:
Ich hasse zu joggen. (Infinitiv)
Kein Komma, da "zu joggen" nicht genauer beschrieben wurde.

Ich hasse es, auf hartem Boden zu joggen. (Infinitivgruppe)
Hier musst du ein Komma setzen, da "zu joggen" durch den Zusatz "auf hartem Boden" genauer beschrieben wurde.

5

Der Relativsatz
Nebensätze können als Einleitungswort auch ein Relativpronomen haben. Solche Nebensätze nennt man Relativsätze.Relativpronomen sind: der, die, das, welcher, welche, welches.
Beispiel:
Die Zuschauer jubelten dem Spieler zu, der ein Publikumsliebling war.
Es gibt nachgestellte Relativsätze.
Beispiel:
Das Publikum applaudierte dem Quarterback, der die Mannschaft zum Sieg führte. (Relativsatz)
Es gibt eingeschobene Relativsätze.
Beispiel:
Das Publikum, das begeistert war, (Relativsatz) applaudierte dem Quarterback.

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Sind Sinneinheiten durch ein und oder ein oder voneinander getrennt, so kann das Komma weggelassen werden.
Beispiele:
Wir trainieren jetzt Spielzüge und machen später ein Probespiel.
Wir können heute Spielzüge trainieren oder wir machen ein Probespiel.

Die Zeichensetzung ist eng mit den Satzarten verbunden. Falls du noch mehr Fragen zu den Satzarten hast, kannst du dir auch GRIPS Deutsch 8 Satzarten genauer anschauen. Dort findest du noch mehr Informationen zu Haupt- und Nebensätzen oder Relativsätzen.

Welche Satzzeichen brauchst du bei der wörtlichen Rede?

Die wörtliche Rede selbst, also das, was jemand wörtlich gesagt hat, steht immer in Anführungszeichen, auch Gänsefüßchen genannt. An Anfang der Rede stehen die Anführungszeichen normalerweise unten, am Ende oben. Das Satzschlusszeichen am Ende der wörtlichen Rede ist vor dem Anführungszeichen.
Beispiele: „Das Spiel heute müssen wir gewinnen.“
„Lasst uns raus gehen und den Gegner besiegen!“

Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Anführungsstriche zu Beginn der wörtlichen Rede oben stehen. Vor allem im Internet findet man das sehr häufig. Auch auf dem Onlineangebot des Bayerischen Rundfunks sind normalerweise die Anführugnszeichen am Anfang und am Ende so: ".
In den folgenden Beispielen stehen die Anführungszeichen am Anfang oben.

Der Begleitsatz

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Zu jeder wörtlichen Rede gehört auch der Begleitsatz, zum Beispiel:
Er sagte ..., der Spieler antwortet, der Junge jammerte kläglich ..., er meinte ..., sie brüllte ...

Du erkennst den Begleitsatz daran, dass das Verb / Prädikat meistens aus dem Wortfeld "sagen" stammt. Wenn du zu diesem Thema mehr wissen möchtest, wirst du in GRIPS Deutsch 7 Wortfelder fündig.

Begleitsätze

vorangestellt

Vorangestellter Begleitsatz
Der Begleitsatz kann vor die wörtliche Rede gestellt werden, dann wird er durch einen Doppelpunkt von ihr getrennt.
Beispiele:
Der Spieler fragte: "Werde ich heute spielen?"
Der Lehrer sagt: "Morgen schreiben wir einen Test."
Begleitsatz: wörtliche Rede

nachgestellt

Nachgestellter Begleitsatz
Wird der Begleitsatz hinter die wörtliche Rede gestellt, so wird er durch ein Komma von ihr getrennt.
Endet die wörtliche Rede mit einem Komma, so wird nur ein Komma gesetzt, ansonsten endet die wörtliche Rede mit einem Ausrufezeichen oder Fragezeichen, niemals aber mit einem Punkt.
Beispiele:
"Ich will mich nicht ärgern", sagt sie.
Wörtliche Rede, Begleitsatz
Nur ein Komma nach den Schlusszeichen.
"Kommst du morgen mit?", fragte Peter.
Wörtliche Rede, Begleitsatz
Hier ist es richtig, dass drei Satzzeichen hintereinanderstehen (?",).

eingeschoben

Eingeschobener Fragesatz
Der Begleitsatz kann auch zwischen die wörtliche Rede hineingeschoben werden. Vor und nach dem Begleitsatz steht ein Komma, die wörtliche Rede ist dort unterbrochen und muss durch Anführungszeichen beendet und nach dem Begleitsatz wieder neu eingeleitet werden. Das Schlusszeichen steht immer vor dem letzten Anführungszeichen.
Beispiel:
"Nach dem Sieg", (wörtliche Rede) freute sich der Spieler, (Begleitsatz) "werden wir ordentlich feiern." (wörtliche Rede)

Denk dran:

Wenn du die direkte Rede verwendest, solltest du die Anführungszeichen zu Beginn nach unten und am Ende nach oben setzen!


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