Franken - Zeitgeschichte

Stories von der unterfränkisch-thüringischen Grenze

25 Jahre Mauerfall Stories von der unterfränkisch-thüringischen Grenze

Stand: 17.12.2014

Öffnung der DDR-Grenze bei Oberfladungen am 24. November 1989 | Bild: Bundespolizei

1989 fiel nicht nur in Berlin die Mauer zwischen Ost und West, auch die Grenze zwischen Unterfranken und Thüringen war plötzlich Geschichte. Viele Menschen erlebten in diesem Jahr ein Wechselbad der Gefühle.

Zum Beispiel eine Familie aus Thüringen, die Westdeutschland lange Zeit nur von Besuchen kannte – bis sie im Juni 1989 mit dem Trabi nach Unterfranken floh. Eine nervenaufreibende Reise, bei der die Familie ihr Leben riskierte. Über die dramatischen Stunden, die damit verbundene Angst und ihr Leben heute sprechen sie mit BR-Reporterin Eva-Maria Herbert.

Zwischen Flucht und Freudentaumel

"Zwischen Flucht und Freudentaumel" heißt ihr Film, den das Bayerische Fernsehen am 4. November gezeigt hat. Er wirft einen Blick zurück auf das ereignisreiche Jahr, nach dem für viele nichts mehr so war wie vorher. Und natürlich auf die Nacht, in der die Grenze Geschichte wurde.

Live und vor Ort miterlebt hat diese Stunden auch Hanns Friedrich, den der eiserne Vorhang schon sein Leben lang begleitet. Der Journalist und Kulturreferent aus Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) hat den Aufbau und Fall der Grenze miterlebt. Heute sorgt er dafür, dass die Geschichte nicht vergessen wird – in dem "Museum für Grenzgänger", das er in seiner Heimatstadt mit aufgebaut hat.

Ost und West Im Chor vereint

Und dann gibt es da noch Friedel Hahn und Rainer Andert. Sie taten einst ihren Dienst am Todesstreifen – der eine im Osten, der andere im Westen. Heute singen die beiden gemeinsam im Chor. Eine ganz eigene Geschichte über Freundschaft und Wiedervereinigung.

Kirche "Unsere Liebe Frau" in Meiningen | Bild: BR/ Achim Winkelmann zum Artikel Kirche in Südthüringen Grenzgeschichten aus der Würzburger Zeit

Genau 25 Jahre liegt der Mauerfall nun schon zurück, und dabei haben viele Unterfranken schon vergessen: Die beiden südthüringischen Dekanate Meiningen und Saalfeld gehörten bis 1994 noch zum Bistum Würzburg. [mehr]


An der ehemaligen DDR-Grenze bei Trappstadt | Bild: BR-Mainfranken/Hanns Friedrich zum Artikel Trappstadt/Schlechtsart Wandern am vergessenen DDR-Grenzzaun

An der ehemaligen DDR-Grenze zwischen Trappstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) und dem thüringischen Schlechtsart stehen noch etwa 300 Meter Grenzzaun. NVA-Soldaten hatten schlichtweg vergessen, die Sperranlagen zu demontieren. Dort entlang führt auch der "Grenzgänger"-Wanderweg. [mehr]


Hinweisschild auf den ehemaligen Eisernen Vorgang bei Oberfladungen | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Oberfladungen/Melpers Schlimme Augenblicke und Zonengrenzbesucher

Bis zum November 1989 verlief die innerdeutsche Grenze zwischen dem unterfränkischen Oberfladungen (Lkr. Rhön-Grabfeld) und dem thüringischen Melpers (Lkr. Schmalkalden-Meiningen). Grenzer und Bürgermeister erinnern sich an den Eisernen Vorhang. [mehr]


Skulpturenpark am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Eußenhausen/Meiningen Zeitenwende am Grenzübergang

Am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen an der B19 auf der "Schanz" zeugt noch ein Wachturm von der Deutschen Teilung. Die Anlage war für den Kleinen Grenzverkehr zwischen Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) und Meiningen (Lkr. Schmalkalden-Meiningen) eingerichtet worden. [mehr]


An der ehemaligen DDR-Grenze bei Irmelshausen | Bild: BR-Mainfranken/Hanns Friedrich zum Artikel Irmelshausen/Mendhausen Von Flüchtlingen und Grenzgängern

Gerade in der Region um Irmelshausen (Lkr. Rhön-Grabfeld) wohnen Einige, denen die Flucht aus der DDR geglückt war. Günter Krämer etwa floh nur wenige Tage nach Beginn des Mauerbaus in den Westen. Vor 50 Jahren stand zwischen Irmelshausen und Mendhausen noch kein Grenzzaun. [mehr]


Werner und Uta Geiling | Bild: BR-Mainfranken / Norbert Steiche zum Audio Flucht aus der DDR Euerbacher schmuggelt Frau in den Westen

Der 17.11.1978 hat sich tief in das Gedächtnis von Werner Geiling aus Euerbach (Lkr. Schweinfurt) eingebrannt: An diesem Tag verhalf er seiner Frau zur Flucht aus der DDR - mit einem aufwändig präparierten Auto. [mehr]


Manfred Greck aus Ostheim mit seinem "Grenz-Trabbi" | Bild: BR-Mainfranken/Hanns Friedrich zum Artikel Zimmerau/Rieth Ein Turm und ein Trabbi am Grenzstreifen

434 Grenztürme standen an der deutsch-deutschen Grenze. Nahe Zimmerau (Lkr. Rhön-Grabfeld) steht ein Aussichtsturm, der vom Westen aus einen Blick über die Grenze ermöglichte. Manfred Greck patrouilliert dort regelmäßig mit seinem Kübel-Trabbi. [mehr]