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Hof/Cheb Zugverbindungen sollen ausgebaut werden

Bayern und Tschechien wollen die Bahnverbindung zwischen Hof und Cheb ausbauen. Ein entsprechendes Memorandum haben Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) und der tschechische Vize-Verkehrsmister Ivo Vykydal unterzeichnet.

Stand: 24.04.2012

Alte Eisenbahngleise | Bild: colourbox.com

"Die Grenze ist seit fast einem Vierteljahrhundert wieder offen. Auf der Schiene merkt man davon aber kaum etwas. Wir brauchen daher dringend rasche Fortschritte - für den Fern- und Regionalverkehr genauso wie für den wachsenden Schienengüterverkehr."

Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP)

Mehr Züge zwischen den Ländern

Auch der tschechische Vize-Verkehrsminister Ivo Vykydal sprach sich für mehr Züge zwischen Bayern und Tschechien aus. "Es ist ein Anachronismus, dass es zwischen Bayern und Tschechien weder eine zweigleisige noch eine elektrifizierte Bahnverbindung gibt. Auf einen Nenner gebracht: Zu wenige Züge sind zu langsam unterwegs. Da muss und soll sich was tun", sagte Ivo Vykydal einer Mitteilung zufolge.

Signal in Richtung Berlin

Das unterzeichnete bayerisch-tschechische Papier sei vor allem ein Appell an den Bundesverkehrsminister, endlich in die grenzüberschreitenden Bahnstrecken zu investieren, so Zeil. Bisher hätten alle Bundesregierungen ihn in dieser Frage enttäuscht. Dem Ausbau der Verbindungsstrecken müssten Bund und Bahn eine höhere Priorität bei Planung und Finanzierung geben.

Handel zwischen den Ländern wächst

"Zwischen Lindau und Bregenz fahren täglich mehr Züge als über die ganze 360 Kilometer lange Grenze zwischen Bayern und Tschechien", beklagte Zeil. Das könne so nicht mehr weiter gehen, zumal der Handel zwischen Bayern und Tschechien jährlich mit zweistelligen Zuwachsraten blüht.

Reaktivierung der Strecke Selb-Asch

Ein konkreter Schritt wurde immerhin besiegelt: Die Strecke Selb-Asch wird schon bald wieder eröffnet, als vierte Strecke an der Grenze zu Bayern. Bei diesem Projekt sollen bis Ende 2012 auf bayerischer Seite rund zehn Millionen Euro und auf tschechischer rund eine Million Euro investiert werden. Ist dieser Lückenschluss vollzogen, können Bahnreisende ohne Umsteigen von Hof nach Cheb (Eger) fahren. Ab Dezember 2013 sollen auf der Strecke wieder Züge fahren.

Gespräche über Franken-Sachsen-Express

Im Streit zwischen Nürnberg und Dresden um den Franken-Sachsen-Express will Bahnchef Rüdiger Grube mit beiden Bundesländern Gespräche führen.

"Wie immer im Leben, wo es Herausforderungen gibt, setzt man sich an einen Tisch - und ich bin zuversichtlich, dass wir das noch in den kommenden Wochen machen werden."

Bahnchef Rüdiger Grube

Die Deutsche Bahn hatte angekündigt, den Franken-Sachsen-Express 2013 aus Kostengründen einzustellen. Politiker aus der Region kritisierten, dass die Verbindung zwischen Oberfranken und Nürnberg auf einen Regionalexpress reduziert würde, der nur alle zwei Stunden verkehrt. Die Bundesländer sehen die Bahn in der Pflicht. In einem Brief an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) machte Bahnchef Grube deutlich, dass er die finanzielle Verantwortung bei den Bundesländern Bayern und Sachsen sieht.


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BR.de, Dienstag, 24.April 2012, 16:48 Uhr

2. Schreibkehler

@Harry
Vielen Dank für den Hinweis.

Harry, Dienstag, 24.April 2012, 13:26 Uhr

1. Überschrift

Ich dachte immer es heißt Zugverbindungen, Zugverbingungen sind mir unbekannt.