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Menschenrechtspreis Auszeichnung für Kasha Jacqueline Nabagesera

Die Stadt Nürnberg hat am Sonntag (29.09.13) den 10. Internationalen Menschenrechtspreis an Kasha Jacqueline Nabagesera verliehen. Die 33-Jährige setzt sich für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen in Uganda ein.

Stand: 29.09.2013

Die ugandische Menschenrechtsaktivistin Kasha Jacqueline Nabagesera spricht während der Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises. | Bild: picture-alliance/dpa

Nabagesera widmete ihre Auszeichnung "allen Menschrechtskämpferinnen und Menschenrechtskämpfern weltweit". In Uganda seien Fortschritte gemacht worden, in den meisten afrikanischen Ländern aber würden die Rechte der sexuellen Minderheiten nicht respektiert, so Nabagesera in ihrer Dankesrede. Es sei die Pflicht aller "die Fehlentwicklungen in der Gesellschaft zu korrigieren, anstatt selbstgefällig so zu tun, als sei alles in Ordnung".

Oberbürgermeister Ulrich Maly überreichte der 33-jährigen Juristin und Menschenrechtsaktivistin die Auszeichnung bei einem Festakt im Opernhaus. Der Nürnberger Menschenrechtspreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Am Freitagabend besuchte die Preisträgerin in Nürnberg bereits die Konferenz "LSBTI – Rechte sind Menschenrechte – überall" (Anm. der Red: LSBTI steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle).

In Heimatland verfolgt

Die Jury des Menschenrechtspreises begründete ihre Wahl damit, dass sich Kasha Jacqueline Nabagesera trotz zahlreicher Todesdrohungen seit zwölf Jahren für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Homosexuellen in ihrem Heimatland Uganda einsetzt. Als eine der ersten Homosexuellen habe sie den Mut gehabt, sich im nationalen Fernsehen zu ihrer sexuellen Orientierung zu bekennen. Im Radio, im Fernsehen und in schriftlichen Veröffentlichungen prangerte sie immer wieder die von den ugandischen Medien betriebene Homosexuellenhetze an. Nabagesera werde angefeindet und müsse ständig Wohnsitz und Identität wechseln, hieß es.

"Sie zahlt einen hohen Preis, sie ist zahllosen Angriffen ausgesetzt."

Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly über Kasha Jacqueline Nabagesera

Friedenstafel in der Innenstadt

Auf die Preisverleihung folgte die traditionelle Nürnberger Friedenstafel. Nürnberger Bürgerinnen und Bürger trafen sich zum gemeinsamen Mahl, um ein Zeichen für Frieden, Toleranz und die Achtung der Menschenrechte zu setzen. Die Tafel reicht dabei von der Färberstraße über den Kornmarkt bis zur Straße der Menschenrechte. Während der Friedenstafel besteht die Gelegenheit, mit Kasha Jacqueline Nabagesera, früheren Menschenrechtspreisträgern, Jurymitgliedern und Menschenrechtsaktivisten aus Nürnberg zu sprechen.


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Old Nick, Sonntag, 29.September 2013, 09:15 Uhr

1. Schön und gut, Menschenrechte, aber...

wo sind den die viel beschworenen 'Menschenrechte' in unserem Land, wenn man zwei Liebende (ein Geringverdiener in der BRD und ein Mittelloser im visapflichtigen Ausland) davon abhält sich zu treffen, indem man trotz vorliegender Unterlagen über Erspartes, Verdienstnachweise und Identitätsnachweise des Einreisewilligen die Visavergabe unterbindet - und das nach geltendem "Recht"?