Franken - Buchtipps


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Peter M. Roese AFN Tehran

Ein Handelsreisender bekommt nach seiner Rückkehr aus Teheran in Deutschland Schwierigkeiten. Der Thriller von Peter M. Roese vereint Spannung mit Landeskunde.

Von: Ulrike Nikola

Stand: 06.03.2008

Buchcover AFN Teheran, Peter M. Roese | Bild: Rhombos

Heimat ist dort, wo es mir am besten gefällt, sagt der weit gereiste Autor Peter M. Roese. Und am besten gefällt es ihm in Franken, hier ist er aufgewachsen. Doch was Heimat bedeutet, ist ihm erst nach vielen Auslandsaufenthalten deutlich geworden. Beruflich bedingt ist er nämlich viel gereist, lebte in Nigeria und im Iran. Sein halb autobiografischer Protagonist in dem Thriller "AFN Tehran" verlässt den Iran schließlich nach einem abenteuerlichen Aufenthalt:

"Aus mit der großen weiten Welt, denkt er betrübt, zurück in den heimatlichen Alltagstrott... er verständigt telefonisch die Eltern und kündigt seinen Besuch an. Am späten Abend fährt er dann los, Richtung Heimat oder genauer gesagt, in das Dorf am Rande der Fränkischen Schweiz."

Textzitat: AFN Tehran

Er denkt zurück an die schicksalhaften Verstrickungen, tödliche Schießereien, erotische Stunden mit schönen Frauen, aber auch grausame Szenen in einem Gefängnis: "Also - wie heißt du? Bei welcher Einheit bist du?" "Was soll dieser Unsinn - ich habe..." Marcel kommt nicht dazu weiter zu sprechen, denn da explodiert etwas in seinem Magen, einer der Männer hat ihm einen fürchterlichen Faustschlag versetzt. Er krümmt sich vor Schmerzen zusammen und japst verzweifelt nach Luft. Sein Kopf wird brutal an den Haaren hochgerissen.

Verständnis für die Lebensweise im Iran

Der Thriller vereint Spannung mit Landeskunde, die dem Leser interessante Einblicke in die muslimische Welt vermittelt. Allerdings stammen die Erlebnisse aus den 70er-Jahren, so das das Teheran von damals etwas fern erscheint. Der Autor betont, sein Buch sei keine Abrechnung mit dem Regime der Mullahs. Vielmehr sollen, neben der spannungsgeladenen Atmosphäre des Thrillers, dem Leser die Iraner und ihre Lebensweise nähergebracht und Verständnis für dieses uralte Volk geweckt werden.


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