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Fürth verliert in Braunschweig "Kleeblatt" ohne Glück und Contenance

30 Minuten lang stark gespielt, dann ein unnötiger Platzverweis und ein Gegentor nach Abseitsposition: Die Spielvereinigung Greuther Fürth verlor am 10. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga 0:1 bei Tabellenführer Braunschweig.

Stand: 23.10.2016

Sercan Sararer | Bild: dpa-Bildfunk

Wenn die Spielvereinigung Greuther Fürth heute die Heimreise vom Auswärtsspiel bei Tabellenführer Eintracht Braunschweig antritt, dürfte ein Spiel mit ganz tief hängendem Kopf in den Mannschaftsbus steigen. Sercan Sararer sorgte mit einem Blackout nach 30 Minuten unfreiwillig für die Wende in einem Spiel, dass das "Kleeblatt" bis dahin kontrolliert hatte.

Sercan Sararer tritt die Eckfahne aus den Angeln

Nach einem Dribbling über fast den ganzen Platz vertändelte der agile Sararer den Ball in der Nähe der Braunschweiger Eckfahne. Der Mittelfeldmann, schon in der 21. Minute nach einem Foul mit Gelb verwarnt, ließ seinen Frust über den Ballverlust an eben dieser Eckfahne aus und trat sie aus der Verankerung. Schiedsrichter Patrick Ittrich aus Hamburg zögerte keine Sekunde, griff an die Gesäßtasche und schicke Sararer mit Gelb-Rot vom Platz.

Braunschweiger Führung nach Abseitsposition

Tabellenführer Braunschweig, bis dahin ohne den Nachweis, verdient an der Spitze der Liga zu stehen, kam in Überzahl zurück ins Spiel. Das große Glück des "Kleeblatts": Zwar spielte der Tabellenführer nun besser mit, das Fürther Abwehrbollwerk hielt. Bis zur 59. Minute - und selbst da standen die Franken eigentlich prächtig. Doch eine nicht geahndete Abseitsposition schenkte Braunschweig die Führung.

Torschütze Hernandez (links) und Vorbereiter Kumbela (Rücken)

Ein langer, weiter Ball fand Stürmer Domi Kumbela, der den Fürther Verteidigern entwischt war. Leicht im Abseits stehend legte der Deutsch-Kongolese den Ball per Kopf zurück, sein von hinten heranstürmender Sturmpartner Onel Hernandez vollendete trocken aus elf Metern halbrechts zum 1:0. Nur sieben Minuten später fast schon der vorzeitige K.o. für die wackeren Fürther. Torwart Balasz Megyeri foulte den erneut freistehenden Kumbela. Braunschweigs Patrick Schönfeld setzte den Elfmeter aber nur an die Latte.

Geht die Trainerdiskussion weiter?

Die Fürther wehrten sich zwar nach Kräften gegen die Niederlage. Die routinierten Braunschweiger schaukelten die Partie allerdings weitgehend souverän über die Zeit. Einzig Fürths Robert Zulj wäre per Freistoß fast doch noch der Ausgleich geglückt. Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic parierte aber glänzend (83.). Fraglich ist, wie sehr der trotzdem starke Auftritt mit nur zehn Mann Coach Stefan Ruthenbeck hilft. Obwohl das "Kleeblatt" weiterhin recht sicher im Tabellenmittelfeld steht (Platz 13 nach diesem Spieltag, sieben Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen), war der Trainer nach zuletzt zwei Niederlagen in den Fokus gerutscht.

Stefan Ruthenbeck

"Das sind Dinge, die ich nicht beeinflussen kann. Ich kann aber dafür sorgen, dass es mit einem Matchplan anders läuft. Ich bin auch abhängig von den Spielern. Die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas anders macht, ist da. Aber ich werde mich wehren", hatte der 44-Jährige vor Spiel in Braunschweig gesagt. Von Manager Ramazan Yildirim war nur eingeschränkt Rückendeckung gekommen: "Mir ist klar, dass da jetzt spekuliert wird. Aber wir unterhalten uns mit Stefan, um auf den richtigen Weg zu kommen. Solche Phasen kommen vor. Wir werden sehen, wie es weitergeht."


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