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Zerspanungsmechaniker/-in Präzise arbeiten mit Metall

Überall dort, wo Metall gefräst, geschliffen oder gebohrt wird, fallen Späne - Zerspanen sagt der Fachmann dazu. Und daher kommt auch die Berufsbezeichnung: Zerspanungsmechanikerin / Zerspanungsmechaniker.

Stand: 25.07.2019

"Metall, das riecht man einfach. Es dampft, es ist heiß, es glüht", schwärmt Lukas. Der 19-Jährige macht die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei ZF in Schweinfurt. Sein Arbeitstag beginnt mit einem drei Kilogramm schweren Metallrohling. Lukas studiert einen Plan, vollgepackt mit Maßangaben. Er muss genau vorgehen und Arbeitsschritte planen. Dann wirft er die Drehmaschine an und führt langsam scharfe Werkzeuge an den Rohling heran. Metallspäne fliegen umher. Immer wieder werden die Maße kontrolliert - einen Hundertstel Millimeter zuviel abgefräst - und Lukas kann von vorn beginnen. Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung. Lukas steht kurz vor der Abschlussprüfung. Drehen, Fräsen, Bohren und Schleifen - langsam formt sich der Rohling aus Metall zu einem Werkstück.

"Die Herausforderung ist halt, dass man dauerhaft konzentriert bleibt und auch weiß, was der nächste Schritt ist. Weil wenn man dann mal einen Fehler macht, kann man wenig ausbügeln. Da muss ich dann von vorne anfangen."

Lukas Stöhling (19) 3. Ausbildungsjahr

Nach der Ausbildung haben die Auszubildenden gute Chancen übernommen zu werden. Die Digitalisierung verändert in den kommenden Jahren zunehmend die Aufgaben der Facharbeiter. Deshalb ist es wichtig, auch nach der Ausbildung Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und sich neuen Entwicklungen anzupassen.

Obwohl manche Werkstücke mehrere Tonnen wiegen können: Die körperliche Belastung ist dank vieler Hilfsmittel eher gering. Auch für Frauen ist dieser Beruf geeignet. Hanna schätzt die kreative, abwechslungsreiche Arbeit mit Maschinen. Es ist kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben, jedoch sind gute Noten in Mathematik hilfreich. Denn zum Berufsalltag gehört der Umgang mit vielen Formeln.

"Mein Papa arbeitet so ziemlich dasselbe. Der hat schon immer viel davon erzählt und ich finde mit Maschinen arbeiten ist schon ziemlich cool, weil man dann doch relativ schnell einen Unterschied sieht."

Hanna Glas (16), 1. Ausbildungsjahr

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Zerspanungsmechaniker/-in
  • Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
  • Ausbildungsform: Die Auszubildenden besuchen die Berufsschule und arbeiten meist in Großbetrieben.
  • Prüfung: Die Prüfung nimmt die Industrie- und Handelskammer ab.
  • Ausbildungsorte: Industriebetriebe - überall dort wo Präzision in der Metallbebearbeitung gefragt ist.
  • Zugang: Keine formale Zugangsvoraussetzung, die meisten Azubis haben zuvor Mittel- oder Realschule besucht.
  • Eignung: Handwerkliches Geschick, Belastbarkeit, räumliches Vorstellungsvermögen
  • Perspektiven: Viele Zerspanungsmechaniker legen die Prüfung zum Industriemeister ab oder besuchen die Meisterkurse.
  • Alternativen /Spezialisierung: Industriemechaniker/-in

Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Geld

Im Vergleich zu anderen Handwerksberufen verdienen Zerspanungsmechaniker sehr gut. Hinzu kommen Schicht- und Wochenendzulagen.

Genauigkeit

Gute Sehkraft und eine ruhige Hand sind wichtig. Manchmal kommt es auf den hundertstel Millimeter an.

Geschick

Ohne handwerkliches und technisches Geschick geht in diesem Beruf nichts.

Arbeitszeit

Rund im die Uhr laufen die teueren Maschinen, deshalb wird in den Betrieben in mehreren Schichten gearbeitet - auch am Wochenende. Es gibt zwar Zulagen, dafür arbeitet man auch am Samstag, wenn andere frei haben.

Gefahr

Nur wer konzentriert arbeitet, kann im Umgang mit Maschinen Unfälle vermeiden. Zerspanungsmechaniker tragen Sicherheitsschuhe, Gehörschutz und eine Schutzbrille.


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