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Milchtechnologe/-in Die Milch macht's

Die Milch ist ein empfindlicher Rohstoff, der unter strengsten Hygiene-Bedingungen weiter verarbeitet wird. Ob die Rezepturen passen, welche Zusatzstoffe eingesetzt werden, welche Bakterienkulturen aus einer Milch Joghurt machen, dies alles beherrscht der Milchtechnologe.

Stand: 05.08.2019

Milchtechnologen stellen aus dem Rohstoff Milch verschiedenste Produkte her. Auf dem Arbeitsmarkt sind sie sehr gefragt und bekommen ihre Arbeit auch vergleichsweise gut bezahlt. Nur wenige entscheiden sich für den Beruf. Körperlich anstrengend ist er nicht. Es geht um technisches, chemisches und naturwissenschaftliches Verständnis in der Abschlussprüfung. Wichtiger noch: Milchtechnologen müssen Probleme bei der Steuerung komplizierter Maschinen erkennen und Probleme, auch bei Geschmack und Qualität der Milchprodukte selbständig lösen. In Molkereien und Käsereien laufen teuere und komplizierte Maschinen rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr. Kuheuter lassen sich an Feiertagen nicht abstellen, also reißt der Strom angelieferter Milch nie ab. Deshalb arbeiten Milchtechnologen im Schichtbetrieb. Die Maschinen sind oft laut. In ihrer blütenweißen Arbeitskleidung inklusive Haarnetz sehen Milchtechnologen aus wie Laboranten.

Qualitätsmanagement an der Sahnestraße

Qualitätsmanagement

Milchtechnologen lenken am Computer per Mausklick den Weg der Milch durch die Silos und alle Maschinen in der Molkerei und Käserei. Wie Verkehrspolizisten wachen Milchtechnologen über die Wege der Milchprodukte in der Joghurt-, Frischmilch- oder Sahne-Straße - so heißen die großen Abfüllanlagen im Fachjargon. Sie dokumentieren alle Arbeitsschritte und Auffälligkeiten. Wenn ein Kunde im Laden auf ein mangelhaftes Produkt stoßen sollte, muss der Fehler zurückverfolgbar sein. Milchtechnologen betreiben also auch Qualitätsmanagement.

Führende Milchregion

Molkerei

Zulassungsvoraussetzungen gibt es für den Beruf nicht. Es bewerben sich allerdings auch viele junge Leute mit Realschulabschluss. Wer einmal einen Ausbildungsplatz hat, wird in der Regel auch von seiner Firma übernommen. Milchtechnologen können aber auch leicht in andere Lebensmittelbranchen wechseln - vom Eishersteller über Bäckereien bis hin zur Brauerei. Auf dem Arbeitsmarkt sind Menschen mit dieser Ausbildung sehr gefragt. Bayern ist in Europa die führende Milchregion mit einem stabil hohen Exportanteil dank hochwertiger Milchspezialitäten, die hergestellt werden von Milchtechnologen.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Milchtechnologe/-in (seit August 2010, bislang "Molkereifachmann/ -frau")
  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Ausbildungsform: Duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
  • Ausbildungsort: Im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule (Blockschule, in Bayern z.B. in Kempten)
  • Zugang: Keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
  • Eignung: Verständnis für technische Zusammenhänge, handwerkliches Geschick, Biologie, Chemie, guter Geruchs- und Geschmackssinn, Sorgfalt, Interesse am Umgang mit Lebensmitteln.
  • Perspektiven: Die Milchverarbeitungsbranche sucht Nachwuchs. In der Regel werden Azubis in den Firmen auch übernommen. Mit dieser Ausbildung gibt es auch sehr gute Anstellungschancen in der Lebensmittelbranche allgemein. Das reicht vom Lebkuchenhersteller über Bäckereien bis hin zu Getränkeherstellern. Vor allem in Bayern, in Europas Milchregion Nummer eins, bestehen sehr gute Berufsaussichten. Der Beruf ist körperlich nicht sehr anstrengend und eignet sich auch für weibliche Bewerber.
  • Weiterbildung: Meister, Techniker, Studium mit Abschluss Bachelor oder Master of Engineering.

Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur.

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Genauigkeit

Milchtechnologen verarbeiten den Rohstoff Milch und müssen dabei vor allem bei der Hygiene, bei Anwendung der Rezepturen und bei der gesamten Herstellung sehr genau arbeiten. Es geht um die Herstellung von Lebensmitteln mit hohen Qualitätsansprüchen und -kontrollen.

Info

Milchtechnologen (bis August 2010 hieß es "Molkereifachmann/-frau") verarbeiten Milch in Molkereien und Käsereien zu unterschiedlichsten Produkten. Sie müssen moderne, computergesteuerte Maschinen bedienen können und für eine möglichst störungsfreie Produktion sorgen. Sie erkennen Qualitätsmängel und technische Fehler und beseitigen sie selbstständig. Milchtechnologen dokumentieren ihre Arbeitsschritte, planen und kontrollieren Abläufe in der Milchverarbeitung bis zur Verpackung und Einlagerung der verderblichen Produkte.

Arbeitszeit

Kuheuter lassen sich nicht abstellen, der Nachschub an Milch von den Bauernhöfen reißt 365 Tage im Jahr nicht ab. Die Milch muss immer frisch gelagert und verarbeitet werden. Deshalb arbeiten Milchtechnologen auch an Wochenenden und Feiertagen und nach der Ausbildung im Schichtbetrieb. Dies ist ein wesentlicher Grund für die vergleichsweise gute Vergütung schon während der Ausbildung.


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