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Im Dienste des Herrn Die Mesner-Familie Greckl

Einheizen, Kerzen anzünden, Blumenschmuck richten. Seit 100 Jahren, vermutlich sogar schon länger, liegt das Amt des Mesners im oberbayerischen Ottenhofen im Landkreis Erding in den Händen einer Familie – der Familie vom "Mesnerhof" von Elisabeth Greckl ...

Stand: 04.04.2015 | Archiv

Jeden Sonntag früh um sieben steigt sie zum ersten Mal die 20 Kirchenstufen hinauf: Aufsperren, liturgische Messgeräte herrichten, schauen, dass nichts fehlt. Dann zuhause im alten Mesnerhof gegenüber schnell die Suppe aufsetzen. Seit 20 Jahren lebt Elisabeth Greckl nach dem Rhythmus, der das uralte Amt des Mesners seit jeher prägt.

Auch Elisabeth Greckls Grossvater war - ebenso wie auch schon sein Vater zuvor - Mesner in Ottenhofen.

Schon Elisabeth Greckls Urgroßvater war im Dorf einst Hilfsmesner. Die Großeltern gaben für den Kirchendienst sogar ihre Stellung am Nymphenburger Hofe auf.

Elisabeth Greckl half schon ihren Großeltern bei deren Mesnerdiensten.

Der Mesner war es, der mit dem Angelusläuten früh, mittags und abends dem Dorf den Takt vorgab. Bei Unwetter oder in Kriegszeiten eilte er ins Glockenhaus, um Sturm zu läuten. Lag ein Dorfbewohner im Sterben, leuchtete er dem Geistlichen zu jeder Tages- und Nachtzeit auf dem "Versehgang" mit seiner Laterne den Weg. Seit fünf Generationen liegt das Amt inzwischen in der Familie – ein Familienamt mit Tradition.


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