BR Fernsehen - Zwischen Spessart und Karwendel


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Die Allgäuer Hörner-Tour Wiederentdeckter Klassiker

Einst war sie DIE Skitour des Allgäus: Die Hörnertour oberhalb von Fischen und Sonthofen im Oberallgäu. Mit dem Aufkommen der Lifte, geriet die Tour ein wenig aus der Mode. Doch die jungen Einheimischen haben die Hörnertour auf ihre Weise wiederentdeckt.

Stand: 23.01.2016 | Archiv

Die fünf Freunde Basti, Flo, Sebi, Mona und Phips kennen jeden Winkel der voralpinen Berggruppe vor ihrer Haustür und nutzen die freie Zeit für Ausflüge besonders auf Skiern kreuz und quer durch die Täler, Almen und Gipfel der Hörner.

Rasante Abfahrt am Rangiswanger Horn

Die ‚alte‘ Traditionstour über den Grat finden die Jungen heute nicht mehr so attraktiv: ihnen geht es um die Skiabfahrten und so ziehen sie ihre Spur auch durch überraschend steile Hänge.

Der Tag, den sie und wir aber für die Hörnertour ausgesucht haben, hat es in sich: Anders als im Wetterbericht angekündigt, zieht sich schon nach einer knappen Stunde der Himmel zu, mit stürmischem Wind prasselt ein Eisregen herab und überzieht alle und alles mit einer dünnen Eisschicht.

Trotzten dem schlechten Wetter: die fünf Ski-Freunde Basti, Mona, Flo, Sebi, und Phips

Davon lassen sich die fünf Bergfreunde aber nicht drausbringen. Buchstäblich blind im „White-Out“ des stürmischen Tags finden sie ihre Route von Horn zu Horn, Gipfel zu Gipfel und mit ihnen erleben wir einen unbeschwerten und lässigen Tag in ihrer Allgäuer Bergheimat.

Zum ersten Mal in diesem Jahr hat der Winter aber auch einen der seltenen Märchentage parat: ganz schneebepackt die Bäume, die Landschaft im reinen Weiß.

In den Fünfzigern war die Hörner-Tour die wohl beliebteste Skitour in ganz Deutschland.

So mischt sich die reale Wintertraumfabrik mit den Erlebnissen, die die traditionelle Hörnertour bei den älteren wie dem Bergführer Udo Zehetleitner zu einem festen Bestandteil der alpinen Skierinnerungen des Allgäus und der bayerischen Skigeschichte werden ließ. Damals kamen die Tourengeher mit der Bahn nach Fischen, stapften dann nach Bolsterlang an den Berg und stiegen in der Anfangszeit rund 1000 Höhenmeter zu Fuß, später mit einem einfachen Sessellift auf. Dann folgten sie der Kette der Hörner bis zur Alpe Eck und fuhren ab nach Blaichach, um dort am Bahnhof wieder den Zug zu erreichen.


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