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Frühlingswanderung Entdeckungen im Naturpark Hirschwald

Die Natur steht in den Startlöchern - sobald es die Temperaturen zulassen, zieht sie wieder ihr "buntes Kleid" an. Paul Enghofer hat sich einmal rund um den Hirschwald vor den Toren Ambergs umgesehen und da war der Winterschlaf schon längst vorbei.

Stand: 23.03.2018 | Archiv

Hirsch im Gehege | Bild: BR

Es ist Frühling geworden, im südlich vor den Toren der Stadt Amberg gelegenen Hirschwald. Unser Autor Paul Enghofer hat es zu einer Wanderung nicht nur in den tiefen Wald sondern auch in die frisch grünende Oberpfälzische Juralandschaft gezogen, um zu erleben, wie die Menschen dort das Jahr draußen in der Natur beginnen.

Leberblümchen - sie verrichten ihr "Blühgeschäft" solange es im Laubwald noch licht ist.

Der Hirschwald ist nicht nur dichter Nadelwald. Er birgt vielgestaltige Täler und Hochflächen, Lichtungen und Wiesen und ist umrandet von felsigen, mageren Hängen, auf denen die Sonne jetzt die ersten Wildkräuter wachsen und seltene Pflanzen erblühen lässt.

Pflanzen und dokumentieren

Förster Fritz Bieber an seinem liebsten Arbeitsplatz: im Wald. Auch er muss oft im Büro sitzen.

Zum Wald gehört der Förster Fritz Bieber aus Wolfsbach. Er und seine Waldarbeiter sind damit beschäftigt, Buchen zu pflanzen und die über den Winter durch das Wild verursachten Verbissschäden aufzunehmen und zu dokumentieren. Ziel aller Maßnahmen ist es, den vorwiegend aus Nadelholz bestehenden Forst langfristig in einen Mischwald umzuwandeln.

Natur, Kunst und Schafe

Paul Enghofer und die Biologin Isabel Lautenschlager.

Die Biologin und Geschäftsführerin des Naturparks Hirschwald Isabel Lautenschlager ist jetzt auch wieder vermehrt draußen unterwegs. Auf ihren Führungen weiß sie besondere Stellen zu zeigen, an denen sich das Frühjahr von seiner schönsten Seite zeigt. Für Isabel Lautenschlager gehören Natur und Kunst zusammen. Deshalb darf auf ihren Führungen ein Besuch des Klosters Ensdorf am Rande des Hirschwalds nicht fehlen. Die frühe Asamkirche St. Jakobus birgt eine der ältesten Wittelsbachischen Grabstellen. Dort ruhen unter anderem die Gebeine der Eltern Herzog Ottos I., der im Jahre 1180 als erster Wittelsbacher mit dem Herzogtum Bayern belehnt wurde.

Weideflächen gibt es immer weniger.

Der Schäfer Michael Inzelsberger hat gerade seine Schafe entwurmt und lässt sie schon über die Fluren ziehen. Daheim bleiben die Lämmer für Ostern. Für die Schäfer wird es, bedingt durch die Praxis der modernen Landwirtschaft, immer schwieriger Flächen zum Beweiden zu finden.

Wild und kulinarische Genüsse

Wild im Gehege beim Heinzhof nahe Ursensollen.

Zum Wandern gehört auch das Rasten. Wer auf der „Pirsch“ durch das große Waldgebiet weder Hirsch noch Wildschwein aufgespürt hat, kommt bei den Ausflugsgaststätten im und rund um den Hirschwald auf seine Kosten. Neben der Gastwirtschaft in Waldhaus suhlt sich das Schwarzwild im Gehege und am Heinzhof bei Ursensollen können die Gäste das Rotwild nicht nur im eingezäunten Hirschpark beobachten, sondern auch kulinarisch auf dem Teller genießen.

Mehr zum Thema:

Die Küchenschelle blüht momentan auf den kargen Südhängen des Hirschwalds.

Der Naturpark Hirschwald informiert auf seiner Homepage über Veranstaltungen und geführte Natur- und Kulturwanderungen.


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