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Welt der Tiere Dem Mähnenwolf auf der Spur

Die Indianer Südamerikas sagen, es sei gefährlich ihm in die Augen zu blicken: dem Mähnenwolf. Was hat es damit auf sich? Ein Biologe erforscht seit mehr als zehn Jahren das Leben der Mähnenwölfe in Brasilien.

Von: Andrea Rüthlein

Stand: 19.03.2022

Der Mähnenwolf ist der größte Vertreter der Hunde in Südamerika. Sein Name täuscht, denn eigentlich ist er kein Wolf. Doch wohl wegen seiner Größe ist er Opfer jenes schlechten Rufes, den man mit den Geschichten um den "bösen Wolf" verbindet. Auf über 90 cm langen Beinen durchstreift er die Savannen Zentral-Brasiliens. Aber diese fallen zunehmend Kaffee-, Soja- und Eukalyptusplantagen zum Opfer. | Bild: BR/Thomas Schleider

Der Mähnenwolf ist der größte Vertreter der Hunde in Südamerika. Sein Name täuscht, denn eigentlich ist er kein Wolf. Doch wohl wegen seiner Größe ist er Opfer jenes schlechten Rufs, den man mit den Geschichten um den "bösen Wolf" verbindet.

Es wird eng für den Mähnenwolf

Auf über 90 Zentimeter langen Beinen durchstreift er die Savannen Zentral-Brasiliens. Aber sein Lebensraum fällt zunehmend Kaffee-, Soja- und Eukalyptusplantagen zum Opfer. Für den Mähnenwolf wird es immer enger, bei der Suche nach neuem Lebensraum verenden häufig Jungtiere auf der Straße. Vorurteile, Unkenntnis und Aberglaube der Einheimischen sind eine weitere Bedrohung für den charismatischen Jäger.

Keine Angst vor dem "großen bösen Wolf"!

Das Forscherteam bei der Arbeit

Der Biologe Rogério Cunha de Paula erforscht seit über zehn Jahren das Verhalten der Mähnenwölfe im Nationalpark Serra da Canastra und den umliegenden Farmen. Der Forscher weiß, dass nur in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung das Überleben des Mähnenwolfs langfristig gesichert werden kann. Denn bei den Farmern ist er als Hühnerdieb verschrien, obwohl er sich überwiegend von Früchten wie dem Wolfsapfel, von Schlangen und kleinen Nagern ernährt.

Über 60 Mähnenwölfe hat der Biologe schon mit Sendern versehen, um mehr über die scheuen Einzelgänger zu erfahren. Farmer dürfen ihn bei Einfangaktionen begleiten und in Schulklassen versucht er, Kindern die Angst vor dem "großen bösen Wolf" zu nehmen.

Foto-Impressionen:

Der Mähnenwolf als Attraktion

Ein Mähnenwofl im Lazaristenkloster von Caraça

In dem über 400 Kilometer weit entfernten Lazaristenkloster von Caraça ist der Mähnenwolf dagegen eine Attraktion, für die Besucher aus ganz Brasilien kommen. Nacht für Nacht wird er mit Fleisch gelockt, Nahaufnahmen sind die Belohnung für langes Warten.

Sendehinweis

"Dem Mähnenwolf auf der Spur" sehen Sie am Samstag, 19.03.2022 um 09:30 Uhr in "Welt der Tiere" im BR Fernsehen.


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