BR Fernsehen - Unter unserem Himmel


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Annette Hopfenmüller Das Wiederentdecken der eigenen Heimat

Stand: 13.09.2023 | Archiv

Filmautorin Annette Hopfenmüller | Bild: BR/Val Thoermer

Aufgewachsen ist Annette Hopfenmüller in einem Dorf nahe der oberfränkischen Vestestadt Coburg. Seit 1978 lebt und arbeitet sie in München. Ihren Beruf als Dolmetscherin für Englisch, Französisch und Spanisch hat sie aber nur kurz ausgeübt. In den achtziger Jahren arbeitet sie als Kabarettistin („Revuekabarett Blackout“) und als Musikerin (Bass) in Wien, Berlin und München. Später übernimmt sie die Redaktion und Moderation von Musiksendungen in Radio und Fernsehen ("Pop nach Acht" auf Radio Bayern 3, die Rockmusiksendung „Hard’n Heavy“ auf Tele 5 und „Rocklife“ im WDR).

Seit 1991 konzentriert sich Annette Hopfenmüller hauptsächlich auf die Arbeit hinter der Kamera. Anfangs produziert sie Kulturbeiträge für ZDF, WDR, BR, 3 sat und ARTE u.a. für "Aspekte Kulturmagazin", „ZDF-MoMa“ und „Capriccio“. Ihren ersten Dokumentarfilm dreht sie 1996 am Münchner Residenztheater: In „Wie kommt der Mond ins Theater?“ wirft sie einen sensiblen Blick hinter die Kulissen des Bayerischen Staatsschauspiels. Große Bühnenwelten bleiben lange ihr Lieblings-Metier; sie dreht Filmportraits von Montserrat Caballé, August Everding, Andreas Kriegenburg oder Leander Haußmann sowie Reportagen über Oper, Schauspiel und Ballett.

Inzwischen hat die Filmemacherin rund 80 Dokumentarfilme realisiert. In der vierteiligen ARD-Reihe "Alpenrock" (2002) arbeitet sie mit der Crème der Mundartmusik wie Wolfgang Ambros, Hubert von Goisern, Rainhard Fendrich, Georg Danzer, Konstantin Wecker, der Biermösl Blosn, der Spider Murphy Gang und vielen anderen.

Tonmeister Peter Kovarik, Kameramann Martin Rösner, Regisseurin Annette Hopfenmüller, Produktionstechniker Michael Orth

So fließt auch in "Unter unserem Himmel" Annette Hopfenmüllers Faszination für Musik und Bühne zunächst ein (z.B. in "Neue Kleider für Pique Dame" über das Kostümwesen der Bayerischen Staatsoper). Und sie portraitiert faszinierende Handwerker wie Österreichs letzten Faschingsschneider ("Der Narrenschneider von Wien").

Auch zum Thema "Volksschauspiel" hat Annette Hopfenmüller Filme gedreht. In „Talentschmiede fürs Volksschauspiel“ wird die Nachwuchsfrage im sogenannten „bayerischen Fach“ gestellt. Sie erstellt Filmportraits von u.a. Walter Sedlmayr, Christa Berndl, Hans Clarin, Max Grießer, Erich Hallhuber, Fritz Straßner, Karl Obermayer und dem Regisseur Franz Xaver Bogner.

Und irgendwann hat Annette Hopfenmüller dann auch das filmische Potential ihrer alten Heimat entdeckt! Mittlerweile hat sie sich intensiv im ober- und unterfränkischen Umfeld umgesehen. So entstanden Filme wie „Am Polstermöbelhighway 303“, „Im Itzgrund“, „Hüben und drüben - Geschichten von der Zonengrenze“ oder „Unternehmen Märchenschloss“, für das Annette Hopfenmüller im Jahr 2011 mit dem Oberfränkischen Medienpreis ausgezeichnet wurde. Zudem wurde ihr der "Kulturpreis 2014" der Oberfrankenstiftung verliehen.


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