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Der Inn Im Transitland Tirol

Dort, wo der Inn aus der Schweiz nach Österreich fließt, stehen noch immer die Ruinen von Altfinstermünz.

Stand: 14.07.2015 | Archiv

Bilder zum Film | Bild: BR

Film von Meinhard Prill

Zur Römerzeit war das die wichtigste Alpenroute, hier überquerte die Straße, die von Italien über den Reschenpass nach Norden führte, den Inn. Erst später wurde der Brenner bedeutsamer, und mit ihm Innsbruck, von wo aus sich der Fluss und das Tal beherrschen ließ. Nicht nur die Habsburger, auch die Bayern wollten sich immer wieder im Inntal festsetzen, bis heute ist der Bruderkampf gegen die nördlichen Nachbarn im Gedächtnis der Tiroler geblieben.

Die Innbrücke

Jahrhundertelang war der Inn die Haupthandelsroute durch das Tal. Bis Hall wurde Holz aus dem Oberland geflößt, bis Hall zogen die Innschiffe flussaufwärts, mit Getreide, um die vielen Menschen zu versorgen, die in den Tiroler Bergwerken arbeiteten. Mittlerweile gibt es kein aktives Bergwerk mehr im Inntal, das zu den am dichtesten besiedelten Gebieten in Mitteleuropa zählt. Wer noch Ruhe und Erholung sucht, muss in die Seitentäler ausweichen. Heute leidet das Tal unter dem Durchzugsverkehr, früher lebte es davon. Kaiser Maximilian leistete sich im 16. Jahrhundert das goldene Dachl von Innsbruck vor allem deshalb, um den vielen Reisenden von seiner Macht und seinem Reichtum zu künden. Er war es auch, der den Städten am Inn, von Innsbruck bis Passau, die berühmte Inn-Salzach-Bauweise vorschrieb, mit geraden Blendgiebeln, nach innen geneigten Dächern und Laubengängen, womit ihm etwas gelang, was die Stadtplaner nach ihm nicht mehr schafften: Städte, deren Schönheit bis heute überdauert hat, in denen sich arbeiten und leben lässt. Ein Glücksfall.

Erstausstrahlung: 14. Mai 2006


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