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traumpfade Der Main-Radweg II

Von Schweinfurt nach Aschaffenburg. Was kann man von einem Fluss lernen? Wie prägt der Main das Leben der Menschen an seinem Ufer? Das möchte unsere Radlerin Kathrin Meyer erfahren.

Von: Kathrin Meyer

Stand: 15.10.2018

Kathrin Meyer ist in den Allgäuer Bergen aufgewachsen. „Einfach dem Fluss zusehen, das bringt Entspannung und Ruhe, denn festhalten soll man nichts und schon gar nicht das Glück“ rät ihr Pater Anselm in der Benediktinerabtei  Münsterschwarzach. Weniger berühmt als der Bestsellerautor des Klosters ist Harald Wimmer. Dabei hat er bei den Paralympics in Peking eine Bronzemedaille gewonnen. Seit mehr als 60 Jahren rudert er jeden Tag 20 Kilometer auf dem Fluss: Bescheidenheit, sagt er, habe ihm der Main in all den Jahren beigebracht.

Die Ritterburg auf dem Main

Viele spannende Entdeckungen hat Kathrin Mayer auf dem 260 Kilometer langen Weg von Schweinfurt nach Aschaffenburg gemacht: in Miltenberg hat sie eine Vorstellung im kleinsten Theater der Welt besucht, und anschließend im ältesten Wirtshaus Deutschlands diniert. In eine schwimmende Ritterburg auf dem Fluss ist sie geraten, die ein ganzes Mittelaltermuseum im Schiffsbauch birgt und auf dem Weg zum Schwarzen Meer ist. Ausgeschlafen hat sie sich nach der anstrengendsten Tagesetappe in einem Eichenhäuschen, zu dem sie bis in die Baumkrone emporsteigen musste. Und schließlich: ohne einen Weinberg zu besuchen, kann am Main nicht entlang fahren. In Erlenbach kredenzt ihr Jungwinzerin Verena Waigand ihre Burgunderweine.

„Flussmenschen haben eine besondere Einstellung zum Leben“ stellt Kathrin Meyer fest, als sie nach einer erlebnisreichen Woche Aschaffenburg erreicht. „Vielleicht ist der Main tatsächlich so eine Art Schule des Lebens.“

Buch und Regie: Kathrin Meyer
Redaktion: Peter Giesecke

Literatur-Tipp

Mainradweg von Jochen Heinke


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