BR Fernsehen - Löwengrube


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Löwengrube Folge 8: Umzüge (1923)

Die Hochzeit von Karl und Traudl wird verschoben, da Traudls Vater verstorben ist. Die politische Lage spitzt sich derweil zu: Hitler marschiert mit seinen bewaffneten Gefolgsleuten zur Feldherrenhalle in München.

Stand: 13.02.2018 | Archiv

Traudl Grandauer (Christine Neubauer) und Karl Grandauer (Jörg Hube). | Bild: BR/Tellux-Film GmbH

Die Hochzeit zwischen Karl und Traudl ist bis auf weiteres verschoben, denn, so meint Mutter Soleder zum Leidwesen der beiden, das Trauerjahr nach dem Tod ihres Mannes müssten sie zumindest abwarten. Deshalb wird Traudl mit Bruder Kurt und ihrer Mutter in die Beamtenwohnung ziehen, die Karl nach zähem Ringen zugestanden wurde. Er selbst wohnt weiterhin bei seiner Schwester in einer Dachkammer. Der Umzugstermin drängt. Jeder Tag Verspätung kostet bares Geld, denn Stunde um Stunde steigen die Preise.

Putschversuch

Maria Bardischewski (links) und Sandra White

Ausgerechnet an diesem Tag ruft Hitler zum Marsch auf Berlin auf, und Karl sitzt wie alle anderen Polizisten in der Direktion fest. Gerade noch rechtzeitig erreicht er den Umzugswagen, der wegen des Aufmarschs der Nationalsozialisten im Stau stecken geblieben ist.

Rettung in letzter Sekunde

Alexander Duda (links) und Jörg Hube

Er erfährt, dass Hitler und seine Gefolgsleute zum Odeonsplatz marschieren. Karl weiß, dass seine Kollegen Schießbefehl erhalten haben. Im letzten Moment zerrt er seinen jüngeren und völlig verstörten Bruder aus der Schusslinie der Polizisten, wirft ihm seinen Mantel über und befiehlt ihm, sich möglichst nirgendwo sehen zu lassen. Hitlers nationale Revolution ist niedergeschlagen - und der Grandauersche Umzug kann stattfinden.

Das Leid der Familie Soleder

Jörg Hube

Als Grüner, besorgt um das Wohl seines Mitarbeiters, in der neuen Wohnung vorbeikommt, wird es allzu deutlich: Nur widerwillig will sich Adelgunde Soleder in ihr Schicksal fügen, geniert sich für ihren Sohn, der als Klavierspieler in einer Pianobar sein Geld verdient, für ihre Tochter, die in einer Inflationsgelddruckerei arbeiten muss, und schließlich für sich selbst und ihren sozialen Abstieg. Unter diesen Umständen darf es keinesfalls sein, dass auch noch Karl seinen wertvollen Ruf als Beamter aufs Spiel setzt, indem er bei seiner Braut übernachtet. Um 22.00 Uhr ist Schluss, spätestens.


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