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Bosnien - 20 Jahre nach dem Krieg Der Balkan: Als aus Nachbarn Feinde wurden

Versammlung zum Gedenkmarsch Mars Mira 2015 - 20 Jahre nach dem Krieg auf dem Balkan. | Bild: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Süddeutsche TV GmbH/Birgit Wuthe. Die Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Mittwoch, 21.10.2015
22:00 bis 22:45 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
Deutschland 2015

In den späten 1980er-Jahren beginnt der Zerfall Jugoslawiens. Schon lange schwelten in dem sozialistischen Vielvölkerstaat ethnische, sozialökonomische und politische Konflikte. Vor dem Hintergrund einer massiven Wirtschaftskrise und dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa fordern einzelne Teilrepubliken zunächst tief greifende Reformen und schließlich immer lauter ihre Autonomie.

Als 1990/1991 Slowenien, Kroatien, Mazedonien sowie Bosnien und Herzegowina unabhängig von Jugoslawien werden wollen, stellen sich Serbien und Montenegro dagegen. Trotzdem erklären 1992 Bosnien und Herzegowina ihre Autonomie. Erbitterte Gefechte zwischen den Streitkräften der Volksgruppen beginnen. Zugleich steigern sich die Spannungen zwischen muslimischen Bosniaken, bosnischen Serben und bosnischen Kroaten. „Und dann“, erinnert sich der Journalist Erich Rathfelder in Sarajevo, „haben alle aufeinander geschossen.“ Aus Nachbarn werden erbitterte Feinde.

Alte ethnische, religiöse und ideologische Konflikte flammen wieder auf und entfachen im Sommer 1995 einen Flächenbrand: Bosnische Serben ermorden in Srebrenica über 8.000 muslimische Bosniaken.

20 Jahre danach zeigen Zeitzeugen und Experten neue Facetten und unbekannte Hintergründe des Balkankriegs auf. Sie sagen: Es waren nicht nur alte Spannungen zwischen einzelnen Volksgruppen, die irgendwann eskalierten, sondern: Dieser Krieg war politisch gewollt.

Autor/Autorin: Birgit Wuthe
Redaktion: Astrid Harms-Limmer