BR Fernsehen - Film & Serie


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Spielfilm mit Martina Gedeck Das Ende der Geduld

Jugendrichterin Corinna Kleist legt sich mit dem jungen Nazir an, dem Drogenboss in der Berliner Hasenheide. Sie will dessen kleinen Bruder Rafiq vom falschen Weg abhalten. Doch durch ihre Bemühungen wird alles nur schlimmer.

Stand: 05.11.2018

Filmszene aus "Das Ende der Geduld" | Bild: BR/CWP-Film/Oliver Vaccaro

Im Zentrum der fiktionalen Geschichte steht die Jugendrichterin Corinna Kleist im Kampf um einen Fall, der ihr sehr nahe geht. Sie legt sich mit dem jungen Intensivtäter Nazir an, dem libanesischen Clan-Boss, der über die Drogengeschäfte in der Berliner Hasenheide herrscht.

Filminfo

Originaltitel: Das Ende der Geduld (D, 2014)
Regie: Christian Wagner
Darsteller: Martina Gedeck, Jörg Hartmann, Sascha Alexander Gersack, Sesede Terziyan, Mohamed Issa, Hassan Issa
Länge: 90 Minuten
16:9, stereo, VT-UT

Für dessen kleinen Bruder Rafiq, der bald 14 und somit strafmündig wird, versucht sie, Verantwortung zu übernehmen - er war als Drogenkurier für Nazir unterwegs. Der schmächtige Junge wird ihre Mission. Rafiq eine Chance zu geben, heißt für die Jugendrichterin, ihm einen Denkzettel zu verpassen.

Doch daraus entwickelt sich neues Unrecht. Corinna Kleist tritt eine Lawine ungekannter Gewalt los, die eine junge Liebe zerstört und ihre Vision bedroht.

Hintergrund

Der Film beruht auf der wahren Geschichte der Jugendrichterin Kirsten Heisig. In ihrem Buch "Das Ende der Geduld" erklärt sie das sogenannte "Neuköllner Modell" und fordert eine ehrliche Debatte in der Bekämpfung von Jugendkriminalität. Eine Verschärfung der Gesetze lehnt sie strikt ab. Sie kämpft um eine bessere, schnellere und effektivere Arbeit bei Gericht, und die Presse feiert sie dafür.

Preise und Auszeichnungen

* Goldene Kamera 2015 für Martina Gedeck als "Beste deutsche Schauspielerin"
* Günter Rohrbach Filmpreis für Martina Gedeck

Anstatt Kirsten Heisig zu unterstützen und zu fördern, wird sie von der Berliner Politik und den Behörden hingegen alles andere als positiv begleitet. Die Jugendrichterin geht bis an alle Grenzen und über diese hinweg - vor allem ihre eigenen.

Es ist die Bedrohung von außen und von innen, der Kirsten Heisig am Ende wohl nicht mehr standhalten konnte. 2010, kurz nach Veröffentlichung ihres Buches, wurde sie tot aufgefunden.

"Mir wird innerlich kalt, wenn ich sehe, wie unglaublich roh, desinteressiert und mitleidslos mit Menschen umgegangen wird."

Kirsten Heisig

"Ich kann doch jemanden pädagogisch viel besser erreichen, wenn drei Wochen zwischen Tat und Hauptverhandlung liegen, als wenn es sechs Monate sind."

Kirsten Heisig


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