ARD alpha - Vom Ahorn bis zur Zwiebel


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Vom Ahorn bis zur Zwiebel Die Esche

Im Jahr 2001 war sie Baum des Jahres: die Esche. Und das nicht ohne Grund, denn sie ist ein ganz besonderer Baum. Mit ihrer stattlichen Höhe von bis zu 40 Metern ist sie einer der höchsten Laubbäume Europas. Und noch mehr Außergewöhnliches hat die Esche zu bieten! Ein Baumporträt.

Stand: 27.11.2018 | Archiv

Esche | Bild: BR

Die Esche hat den lateinischen Namen "Fraxinus excelsior". Sie gehört - wie auch Forsythien, Flieder und Liguster - zur Familie der Ölbaumgewächse. Im Sommer ist sie gut an ihren Blättern zu erkennen: Wer sich einmal die charakteristischen Fiederblätter genauer angesehen hat, wird die Esche daran immer wiedererkennen. Aber auch im Winter fällt sie auf: Die Esche hat so eigentümliche Blattknospen, dass man sie mit keinem anderen Baum verwechseln kann.

Geschlechterverwirrung

Ungewöhnlich ist die Geschlechteraufteilung der Eschen-Blüten. Es können alle Geschlechtsformen vorkommen, die man bei Bäumen kennt, der botanische Fachbegriff dafür lautet "dreihäusig": Es gibt Eschen-Bäume mit männlichen Blüten und solche mit weiblichen Blüten. Dann gibt es noch gemischtgeschlechtliche Eschen mit männlichen und weiblichen Blüten, und darüber hinaus auch Bäume mit zwittrigen Blüten.

Zäh wie Eschenholz

Die Redewendung "Zäh wie Eschenholz" sagt schon alles über das Holz der Esche. Es ist hart und zugleich biegsam. Früher wurden Kutschenräder und Bootsmasten aus Eschenholz gebaut. Heute findet die Esche Verwendung als hochwertiges Parkett-, Treppen- und Möbelholz. In der nordischen Mythologie ist die Esche der Baum Yggdrasil, der die Welt der Menschen, Götter, Zwerge, Trolle und Feen zusammenhält.

Die Esche - Steckbrief:

  • Höhe: bis etwa 40 Meter
  • Alter: 200 bis 300 Jahre
  • Stamm: beim jungen Baum glatt und von hell-olivgrauer Farbe; die Borke des älteren Baumes hat ein rautenförmig rissiges Muster.
  • Blattknospen: schwarz und groß, sehr charakteristisch
  • Blätter: zusammengesetzt aus einzelnen Fiederblättchen, von denen sich je zwei gegenüberstehen. Oberseite kahl und dunkelgrün, Unterseite an den Blattadern rotbraun behaart
  • Blütezeit: im Mai, noch vor dem Blattaustrieb; erste Blüte im Alter von etwa 20 Jahren
  • Besondere Geschlechtsform: dreihäusig (männliche, weibliche und zwittrige Blüten)
  • Blüten: Die männlichen Blüten sind purpurrot, weibliche Blüten mit Fruchtknoten und zwei unfruchtbaren Staubblättern, zwittrige Blüten sehen aus wie die weiblichen Blüten, aber die Staubblätter bilden Pollen.
  • Früchte: kleine Nüsse mit einem einseitigen, propellerartigen Flügel
  • Wurzel: Pfahlwurzelsystem: Horizontalwurzeln mit nach unten greifenden Senkerwurzeln
  • Holz: hart, aber biegsam; früher für Kutschenräder und Bootsmasten verwendet. Heute findet es Verwendung als Parkett-, Treppen- und Möbelholz.
  • Besonderheit: Empfindlich gegen Spätfrost und treibt daher als letzter der heimischen Laubbäume meist erst im Mai aus.

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