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Pflegefachhelfer/-in Für Menschen da sein

Pflegefachhelfer für Sozialpflege lernen an Berufsfachschulen und absolvieren einmal in der Woche einen Praxistag im Seniorenheim oder in einer Behinderteneinrichtung. Die Aufgaben: Die Bewohner bei der Essensaufnahme und bei der täglichen Körperpflege unterstützen. Des Weiteren regen Pflegefachhelfer die Bewohner auch zum Spielen an. Während der zweijährigen Ausbildung erfahren sie, wo ihre Stärken im sozialen Bereich liegen.

Stand: 28.04.2020

Kasandra Schuster ist 18 Jahre alt. Am Praxistag, einmal in der Woche, teilt sie in einem Bayreuther Seniorenheim mit gebrechlichen und dementen alten Menschen den Alltag. Mit Engelsgeduld gibt sie einer Bewohnerin in kleinen Häppchen den Nachtisch. Beim Umgang mit den alten Menschen muss sie belastbar sein. Kasandra hat neun Jahre Hauptschule hinter sich und hat damit die Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung. Mehr fordern die staatlichen Berufsfachschulen für Sozialpflege nicht.

Einstieg ins Berufsleben

Yasar Bakan putzt Nikita die Zähne

"Pflegefachhelfer oder -helferin" ist ein niedrigschwelliger Helferberuf als Einstieg ins Berufsleben, eine Ausbildung für qualifizierte Zweitkräfte. Die Berufsfachschüler können sich in den zwei Jahren Schulzeit in verschiedenen Praxis-Bereichen ausprobieren. Kasandras Mitschüler, der 19-jährige Yasar Bakan, spielt unterdessen mit geistig behinderten Kindern in einer Kulmbacher AWO-Tagesstätte. Er muss Einfühlungsvermögen mitbringen und viel Gespür - etwa wenn er dem spastisch gelähmten Nikita die Zähne putzt.

Vier Tage Vollzeitunterricht

Lena beim Lauftraining mit einer Seniorin

Die 18-jährige Lena Ackermann besucht die staatliche Berufsfachschule für Sozialpflege im unterfränkischen Münnerstadt. Vier Tage in der Woche hat sie Vollzeitunterricht. Hauptthemen sind Pflege und Betreuung, Lebenszeitgestaltung und hauswirtschaftliche Versorgung. Die staatlichen Berufsfachschulen verlangen kein Schulgeld, die Schüler erhalten allerdings auch keine Vergütung. Bei Bedarf können sie für ihren Unterhalt BaföG beantragen. Private Berufsfachschulen erheben eine Monatsgebühr von rund 80 Euro.

Die zweijährige Ausbildung ist landesrechtlich geregelt. In Bayern lautet der Berufsabschluss "Staatlich geprüfter Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer". Ausgelernte Pflegefachhelfer können anschließend in diesem Beruf arbeiten, doch der Verdienst ist nicht üppig und das Tätigkeitsfeld ist eingeschränkt. Viele hängen deshalb eine weiterführende Ausbildung dran - als Altenpfleger oder als Heilerziehungspfleger.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Staatl. gepr. Sozialbetreuer/-in und Pflegefachhelfer/-in
  • Ausbildungsdauer: zwei Jahre
  • Ausbildungsform: Vollzeitschule mit einem Praxistag in der Woche
  • Ausbildungsorte: Berufsfachschule und Pflegeheime
  • Zugang: erfüllte Vollzeitschulpflicht
  • Eignung: Einfühlungsvermögen, Geduld, Gesprächsbereitschaft
  • Perspektiven: Weiterbildung zum Altenpfleger oder Heilerziehungspfleger, evtl. Sozialpädagogikstudium.

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Arbeitszeit

Pflegefachhelfer/innen müssen sich im Job auf Schichtdienste einstellen und an Wochenenden arbeiten oder auch nachts.

Kommunikation

Wer in diesem Beruf arbeiten will, sollte auf Menschen zugehen können. Er sollte das Gespräch suchen und auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehen können.

Team

In Altenheimen und in Behinderteneinrichtungen arbeiten Pflegefachhelfer meist im Team. Als qualifizierte Zweitkraft gehen sie den Hauptamtlichen zur Hand, wo Unterstützung nötig ist.


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