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Thanksgiving - Spezial Ein Tag für Familie, Freunde & ganz viel Essen!

Am vierten Donnerstag im November feiert ganz Amerika Thanksgiving. Etwa 45 Millionen Truthähne werden an diesem Tag verspeist. Bei uns gibt es zum Truthahn Grüne-Bohnen-Auflauf und Süßkartoffelpüree.

Von: Claudia Fröhlich

Stand: 22.11.2016 | Archiv

Es wird den ganzen Tag gekocht

Ein Thanksgiving-Essen vorzubereiten dauert den ganzen Tag. Denn traditionell kommen zum Fleisch viele Beilagen und Desserts auf den Tisch. Da sind die Gastgeber froh um jeden, der etwas mitbringt. Die klassischen Zutaten sind Kürbis, Bohnen, Karotten, Süßkartoffeln, Pekannüsse und Cranberries. Gefeiert wird möglichst im großen Familien- oder Freundeskreis und dabei der Pilgerväter gedacht, die 1621 zum Dank für ihre erste gute Ernte in Neuengland, diese Tradition begründeten.

"Thanksgiving ist ein Essen-Tag in Amerika, und wir essen bis wir so satt sind, dass wir nicht mehr laufen können."

Janice Johnson:

Im normalen Supermarkt ist es häufig schwierig, einen ganzen Truthahn zu bekommen. Im Internet gibt es jedoch verschiedene Anbieter, die frische Truthähne  liefern - das Kilo kostet durchschnittlich 12 bis 15 Euro. Ein Thanksgiving Dinner ist also nicht ganz billig.

Ohne Thanksgiving geht es nicht!

Seit zwei Jahren lebt Janice Johnson in München. Die 24jährige studiert an der Hochschule München „Soziale Arbeit“ und unterrichtet Englisch im bilingualen Kindergarten. In den USA hat sie bereits ein Bachelor-Studium in Soziologie abgeschlossen. Thanksgiving ohne großes Truthahn-Essen geht für Janice auch in Deutschland nicht – am besten mit vielen neuen Freunden.

Länderinfo USA

Barack Obama bekommt seinen Truthahn immer lebens ins Weiße Haus geliefert.

Die USA sind ein Schmelztiegel aus verschiedensten Kulturen. Ebenso vielfältig wie die Bevölkerung ist auch die Kochkultur, die die Einwanderer aus unterschiedlichen Ländern mitbrachten. Die amerikanische Küche ist viel mehr als Pizza, Burger und Hot Dogs.

Wer in den Vereinigten Staaten jedoch richtig gut kochen oder essen gehen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Denn hochwertige Lebensmittel sind teuer - viel teurer als Fast Food.

In San Diego, Janice Heimat, sind Einflüsse der mexikanischen und asiatischen Küche spürbar. In Kalifornien werden aber auch gerne Salate, Fisch und mageres Fleisch verspeist. Ansonsten ist das Essen in den USA eher deftig und fleischlastig. Ein T-Bone Steak für eine Person kann gerne mal 600 Gramm haben.

Und ganz egal, wie unterschiedlich die regionale Küche auch sein mag: Ob im warmen Kalifornien oder im kalten Alaska, an Thanksgiving gibt es für alle Amerikaner Truthahn mit vielen, vielen Beilagen.

Truthahnbraten mit Soße

  • 6 – 8 Kilo Truthahn (ganzes Tier)
  • Öl
  • 250 g Butter
  • Thymian
  • Rosmarin
  • 500 ml Hühner-Brühe
  • 5 Knoblauch (je nach Geschmack)
  • Salz/Pfeffer
  • 500 g Karotten
  • 3 Zwiebeln
  • 1 Staudensellerie
  • Lorbeerblätter


Der Truthahn muss als erstes in den Ofen, da er pro Kilo circa eine Stunde Garzeit benötigt. Dazu entfernt ihr zuerst die Innereien und den Hals aus dem Truthahn. Anschließend wascht ihr ihn von innen und außen mit kaltem Wasser und tupft ihn mit einem Küchenpapier trocken.

Als nächstes mischt ihr so viel Knoblauch, Thymian, Rosmarin Salz und Pfeffer unter die Butter, bis eine würzige Marinade entsteht. Wer es schafft, löst mit den Fingern oder einem Messer ganz vorsichtig die Haut des Truthahns und reibt ihn unter der Haut mit der Gewürzbutter ein. Dabei darf die Haut nicht einreißen und das ist gar nicht so einfach. Mit der restlichen Marinade reibt ihr den Puter von außen ein.

Für die Soße schneidet ihr Karotten, Zwiebeln und Staudensellerie klein. Etwa die Hälfte davon gebt ihr in eine zum Truthahn passende Bratreine und gießt die Brühe dazu. Den Truthahn setzt ihr auf das Gemüse. Mit dem restlichen Gemüse füllt ihr den Puter und bindet ihn am Hals mit einem Küchengarn zu.

Dann schiebt ihr den Braten bei ca. 170 Grad in den Ofen. Bei einem Gewicht von ca. 6 Kilo wird er nach etwa 5 bis 6 Stunden fertig sein.
Während der Garzeit solltet ihr den Truthahn jede halbe Stunde aus den Ofen nehmen und mit dem Bratensaft übergießen - dadurch bleibt er schön saftig.

Ist der Truthahn fertig, gießt ihr den Bratensud mit dem Gemüse in einen Topf. Fügt eine Mischung aus Mehl und Sahne dazu und mixt das Ganze so lange, bis eine sämige Soße entsteht. Am Schluss noch nach Belieben abschmecken.

Klingt viel komplizierter als es ist und wird euch bestimmt gelingen!

Grüne-Bohnen-Auflauf

  • 750 grüne Bohnen
  • 100 g Butter
  • 300 g Champignons
  • 2 EL Mehl
  • Gemüsebrühe
  • 250 ml Sahne
  • 2 Zwiebeln
  • Knoblauch


Zuerst blanchiert ihr die Bohnen in kochendem Wasser bis sie fast gar sind. (Es kommt kein Salz ins Wasser.) Anschließend bratet ihr die Champignons in Butter an und würzt sie mit Salz und Pfeffer. Dann gebt ihr das Mehl zu den Champignons und schwitzt es kurz mit an. Erst dann gießt ihr die Pilze mit Brühe auf. Mehl und Brühe niemals gleichzeitig hinzufügen, das gibt Mehl-Klümpchen. Nun noch die Sahne dazu und kräftig umrühren. Noch mal kurz abschmecken und dann füllt ihr die abgegossenen Bohnen zusammen mit den Champignons in eine Auflaufform und vermischt beides.

Das I-Tüpfelchen bilden die Röstzwiebeln. Dafür wendet ihr Zwiebeln in Mehl und frittiert diese in viel heißem Fett, bis sie braun und knusprig sind. Kurz auf Küchenkrepp abtropfen lassen, damit das Ganze nicht zu fettig wird, danach über das Bohnen-Pilze-Gemisch geben.

Fertig ist der Grüne-Bohnen-Auflauf.

Süßkartoffelpüree

  • 1 Kilo Süßkartoffeln
  • 200 ml Sahne
  • Milch nach Bedarf
  • etwas Zimt
  • 2 Eigelb
  • Salz und Pfeffer
  • 150 Butter
  • 300 g Walnüsse
  • brauner Zucker
  • Ahornsirup


Die geschälten Süßkartoffeln schneidet ihr in circa 5 cm große Stücke und kocht sie für etwa 20 Minuten in leichtem Salzwasser. Anschließend zerdrückt ihr sie mit der Gabel oder stampft sie mit einem Kartoffelstampfer.

Da in den USA die Beilagen gerne süß abgeschmeckt werden, gebt ihr zu den gestampften Kartoffeln Zimt, Sahne und Ahornsirup. Aber Vorsicht, das Püree wird gerne auch zu süß. Probiert einfach häufiger mal, damit ihr nicht übers Ziel hinausschießt.

Und wenn ihr es, wie die meisten Amerikaner auch, besonders süß mögt, karamellisiert ihr noch die Nüsse mit Butter und braunem Zucker und gebt sie über das Püree. Achtung: nur bei mittlerer Hitze, sonst verbrennt euch das Karamell!

Schmeckt für uns ungewohnt, aber sehr lecker.

Es ist nicht immer ganz einfach einen ganzen Truthahn im Supermarkt zu bekommen. Wenn ihr im Internet sucht, findet ihr bestimmt einen Putenaufzüchter oder Biobauern bei euch in der Nähe. Frische, gekühlte Truthähne gibt es zum Beispiel hier:


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