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Ausgezeichnete Doktorarbeit Studienpreis 2017 für Julia Strasheim

Wie können Übergangsregierungen als Brücke zwischen Krieg und Frieden dienen? Zu dieser Frage untersuchte Julia Strasheim die politische Situation in Nepal. Für ihre Forschungen in dem von Bürgerkrieg und Erdbeben erschütterten Land hat sie den Studienpreis der Körber-Stiftung bekommen.

Von: Thomas Palzer

Stand: 20.12.2019

Julia Strasheim,  | Bild: BR

Julia Strasheim begann beim GIGA – beim German Institut of Global and Area Studies – mit einem Forschungsprojekt zu nachhaltigem Frieden. Wie kommt ein solcher zustande? Wie gelingt ein Friedensprozess unter Übergangsregierungen, wie, eine Brücke zu schlagen zwischen Krieg und Frieden? In ihrer Disseratation hat sie 62 Übergangsregierungen empirisch untersucht –  mittels Feldforschung u.a. in Nepal. Am Ende konnte sie nachweisen, dass Übergangsregierungen allein meist noch keinen Frieden sichern, und Politikempfehlungen herausarbeiten, die dies künftig ändern könnten.

"Ich wollte eben im Rahmen dieses Forschungsprojektes promovieren. Und dann habe ich erst mal ein gutes Jahr damit verbracht, ein Exposé zu schreiben, meine Forschungsidee, meinen Forschungsplan auf 5, 6, 7 Seiten kurz und knapp darzulegen: Was möchte ich eigentlich machen? Man muß dazu sagen: Das Exposé – und ich glaube, daß geht fast jedem so -, das, was ich in diesem Exposé geschrieben habe, habe ich nicht gemacht."

Julia Strasheim

Im September 2015 reiste sie nach Nepal. Das war kurz nach dem verheerenden Erdbeben, das Kathmandu, die Hauptstadt Nepals, zu großen Teilen zerstörte.

"Ja, ich bin in Nepal angekommen, ich weiß noch ziemlich genau: am 21. September war es, glaube ich, 2015 -, also ganz kurz nach dem Erdbeben in April. Ich hatte einen Reiseführer vorher geschenkt bekommen von Freuden, der war aber schon ein Jahr alt, und viele der Dinge, die im Reiseführer angegeben waren, gab es einfach nicht mehr."

Julia Strasheim

Ihre Dissertation zeigt: Zu den erfolgsversprechenden Maßnahmen im Zusammenhang mit Übergangsregierungen zählen die Entwaffnung und Demobilisierung der Gewalt-Akteure.

"Meine statistischen Untersuchungsergebnisse zeigen, daß das Risiko für einen erneuten Konflikt dann um 94 Prozent geringer ist."

Julia Strasheim

Nach der Auszeichnung mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung wechselte sie nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin zur Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung in Hamburg.


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