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Selbstoptimierung So hältst du das perfekte Referat

Rote Flecken im Gesicht, wacklig auf den Beinen und dein Publikum ist längst eingepennt? Referate halten kann so ätzend sein! Hier kommen Profi-Tipps, damit dein nächster Vortrag besser wird.

Von: Lukas Hellbrügge

Stand: 18.01.2017

Atme die Aufregung weg

Du bist vor Referaten oft aufgeregt und wirst vielleicht sogar ein bisschen rot? Dann probier es doch mal mit der 4x4x4-Atemübung. Die geht so: 1. Langsam einatmen. 2. Luft anhalten. 3. Wieder ausatmen. 4. Den Atem noch mal kurz halten. Jeder dieser Schritte sollte etwa vier Sekunden dauern. Das Ganze wiederholst du viermal. Nach dieser Übung atmest du kontrollierter und auch dein Kreislauf normalisiert sich.

Steh sicher

Über deinen Stand definiert sich deine Stimmlage. Deshalb ist es wichtig, dass du unverkrampft, aber trotzdem mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehst - sie sollten etwa hüftbreit auseinanderstehen. Karteikarten geben zusätzlichen Halt. Zwischendrin kannst du den Standort auch mal variieren. So gelingt es besser, alle aus dem Kurs anzusprechen.

Sprich überzeugend

Achte auf eine angemessene Lautstärke und überleg dir vorher, welche Wörter besonders wichtig sind. Diese Wörter solltest du beim Sprechen betonen. Die Stimmmelodie sollte abwechslungsreich sein.

Vermeide außerdem Füllwörter wie "Ähm", "Öh" oder "Gut". Wer so redet, wirkt schnell unsicher. Füllwörter kannst du reduzieren, indem du zwischendrin kurze Pausen setzt. Sogenannte Weichmacher - also häufig verwendete Floskeln wie zum Beispiel "vielleicht", "eigentlich", "könnte", "müsste" - solltest du ebenfalls nicht zu oft einsetzen.

Move your body (aber nicht zu viel)

Bei der Gestik kommt es darauf an, was für ein Typ du bist: Falls du im Alltag sowieso schon viel gestikulierst, solltest du dich beim Vortrag etwas zurücknehmen. Denn: Deine Gestik sollte das Gesagte unterstützen, nicht vom Inhalt ablenken. Wenn du eher der zurückhaltende Typ bist, der nicht viel gestikuliert: Versuche, dir bestimmte Gesten anzutrainieren – zum Beispiel vor dem Spiegel oder mit einer Videoanalyse.

Analysier dich per Smartphone

Halte das Referat zur Vorbereitung zu Hause vor deiner Smartphonekamera und analysiere deine Aufnahme. Du siehst so Dinge an dir, die du sonst nicht wahrnimmst. Viele Menschen haben Ticks, die beim Referieren vom Inhalt ablenken: Vielleicht greifst du dir beim Sprechen ständig an die Nase, zwinkerst nervös mit den Augen oder streichst dir unbewusst oft durch die Haare. Mit der Selbstanalyse kannst du diese Ticks finden und killen.

Lass dein Publikum mitmachen

Nur zuhören ist langweilig. Kein Wunder, dass Wissen dann am besten verarbeitet wird, wenn man nicht nur stumpf lauscht, sondern das Erlernte gleich anwendet. Im Expertensprech heißt das: Verwandle dein Referat von der Frontal- zur Interaktionssituation. Dazu kannst du zum Beispiel deinem Publikum Fragen stellen, Arbeitsaufträge geben oder auch mal Wissen abfragen.

Schreibberatung am Institut für Deutsch als Fremdsprache

An der Universität München gibt es – wie auch an vielen anderen Unis – Beratungs- und Workshop-Angebote für Studierende. In unserem Film haben wir einen Workshop zum Thema Referate der Schreibberatung am Institut für Deutsch als Fremdsprache begleitet, der von den beiden Coaches Till Woerfel und Manuel Kröger geleitet wurde. In den Workshops bekommen die Studierenden professionelles Feedback und besonders Studierende, die keine Muttersprachler sind, haben oft ein Aha-Erlebnis: Viele denken, dass ihre deutschen Sprachkenntnisse nicht ausreichend sind – in der Videoanalyse sehen sie dann: Klappt doch ganz gut! Eine weitere Hürde für Studierende aus dem Ausland ist übrigens: Sie kommen häufig aus einer anderen Wissenschaftskultur – mit ganz anderen Uniregeln und Anforderungen. Das heißt, sie müssen viele Kompetenzen mühsam aufbauen, die für Studierende aus Deutschland selbstverständlich sind.

Hier gibt's weitere Infos


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