America Great Again? Gewählt, geschockt, gespalten - Die USA unter Präsident Donald Trump
Make America Great Again – mit diesem Slogan führte Donald Trump Wahlkampf um das US-Präsidentenamt – und gewann überraschend im November 2016. Seit Januar 2017 ist Donald Trump nun der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit seinen Aussagen und seiner Politik spaltet er die USA wie keiner seiner Vorgänger. Die 45-minütige Dokumentation von Studenten der Hochschule Hannover in der Reihe Campus Cinema zeichnet ein spannendes Bild der Vereinigten Staaten 100 Tage nach dem Amtsantritt des polarisierenden Patrioten.
Insight America - Impressionen aus den Bundesstaaten Oklahoma und New York
Studierende des Masterstudiengangs Fernsehjournalismus der Hochschule Hannover in New York auf dem Weg zu den Dreharbeiten.
Die Meinungen über Donald Trump gehen in den Vereinigten Staaten auch mehrere Monate nach seiner Wahl weiterhin stark auseinander. Um herauszufinden, was die Amerikaner über ihren Präsidenten denken, sind fünfzehn Fernsehjournalismus-Studierende der Hochschule Hannover in die USA gereist. Sie wollten vor allem wissen, wie sich das Leben der Bürger durch den neuen Machthaber verändert hat und wie sie jetzt über Donald Trump denken. Nachgefragt haben die jungen Filmemacher sowohl bei glühenden Trump-Befürwortern als auch bei erbitterten Gegnern des Präsidenten in zwei Bundesstaaten, die unterschiedlicher kaum sein könnten: die Republikaner-Hochburg Oklahoma und das liberale New York. Vom Supporter mit der knallroten „Make America Great Again“-Cap bis hin zu überzeugten Trump-Verächtern dokumentiert der Film verschiedenste Meinungen.
Ein Trump-Fan in New York
Maurizio Palomino ist ein reicher Mann. Der Bauunternehmer ist Mitte 40 und lebt in einem Penthouse mitten im Financial District der Millionenmetropole New York. Wie er zu seinem Vermögen kam, will er nicht erläutern, seine Anwälte haben ihm davon abgeraten. Der Sohn italienischer Einwanderer ist vom American Dream überzeugt. Deshalb will er dem aktuellen Präsidenten unbedingt eine Chance geben. Palomino sagt vor allem die Einwanderungspolitik Trumps zu.
"Wir sind in diesem Land schon zwei Mal von Leuten attackiert worden, die wir einfach so hineingelassen haben. Warum sollte ich also eine Politik der offenen Tür befürworten?"
Maurizio Palomino, Bauunternehmer, New York
Ein Trump-Kritiker aus der Bronx
Im New Yorker Stadtteil Bronx, nur wenige Kilometer entfernt vom Financial District, ist Johnny Garcia aufgewachsen. Früh kam er dort mit unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen in Kontakt. Als schwuler Latino verkörpert er ein Feindbild des US-Präsidenten. Für ihn waren die ersten Monate von Präsident Donald Trump „100 Tage Hölle“.
"Wir haben einen Präsidenten der sagt, Schwarze seien weniger wert, Latinos seien Vergewaltiger und Muslime sowieso Terroristen. Es ist traurig, jetzt in den USA zu leben". Jonny Garcia, New York
Ein Trump-Anhänger in Oklahoma
Beruflich ist Tommy Parker als Fotograf in Oklahoma unterwegs und im Privatleben vor allem eines: glühender Anhänger des mächtigsten Mannes der Welt. „The Art of the Deal“, Trumps 1987 erschienene Biographie, war das erste Buch, das er als Teenager freiwillig las. Parker hat sich mit Fanartikeln des Präsidenten eingedeckt und seine 16-jährige Tochter, Mutter einer 9-monatigen Tochter, eindeutig mit dem Trump-Fieber infiziert. Parker sieht sich als „Businessman“ und identifiziert sich völlig mit dem US-Präsidenten.
"Donald Trump ist Unternehmer. Und dieses Land braucht einen Mann, der es wie ein Unternehmen führt!"
Tommy Parker, Fotograf, Oklahoma
In der Trump Hochburg Oklahoma gegen den Präsidenten
Im „Oklahoma Pandhandle“, dem Nordwesten des Bundesstaates, stimmten 90 Prozent der Wähler für Trump. In der Kleinstadt Guymon, bekannt für ihren großen Bevölkerungsanteil an Hispanics, kämpft das demokratische Politiker-Paar Joshua Setzer und Ashlee Ortiz gegen den Trump-Wahn sowie üble Beschimpfungen durch ihre Nachbarn oder Kunden ihres Computerreparaturshops. Die beiden jungen Politiker sind fest entschlossen, sie wollen etwas verändern.
Der katholische New Yorker Priester und Trump-Gegner Donald Baker und Caleb Ferris, Anführer der Studentenproteste in der Stadt Norman in Oklahoma, erläutern aus ihrer Sicht, wie sich Trumps erste 100 Tage im Amt auf die Amerikaner unterschiedlichster Gruppen und Bevölkerungsschichten auswirkten.
Filmexkursion des Masterstudiengangs Fernsehjournalismus der Hochschule Hannover 2017: Die USA unter Präsident Donald Trump
Die Dokumentation ist eine 45-minütige Reise durch ein Land, dessen Bewohner sich - quer durch alle politischen Lager - einig sind: sie erleben die verrückteste Anfangszeit eines US-Präsidenten aller Zeiten.
Wie die Studenten des Masterstudiengangs Fernsehjournalismus an der Hochschule Hannover bei ihrem Projekt vorgegangen sind und was sie bei den Dreharbeiten in den USA erlebt haben, darüber spricht Campus Cinema-Moderator Florian Kummert mit Rabea Rahmig, einer der Autorinnen des Filmes.